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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 103 – Drucksache 18/10170<br />

und damit rund drei Hektar pro Modellort – verzichtet werden konnte. Stattdessen<br />

wurden zahlreiche innerörtliche Wohnangebote wieder in Wert gesetzt und<br />

Flächenreserven genutzt. Auch die rund 25.000 Einwohner zählende Stadt<br />

Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen hat im Rahmen ihrer integrierten Stadtentwicklung<br />

den Schutz der wertvollen dörflichen Freiflächen als konkrete Maßnahme<br />

festgelegt. Und die Gemeinde Gersdorf in Sachsen hat ihre Städtebauförderungsmittel<br />

u. a. gezielt für die Gestaltung öffentlicher Grün- und Freiflächen<br />

eingesetzt.<br />

Hochwasserschutz Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe entlang<br />

von Elbe und Donau im Jahr 2013 hat der Bund in Zusammenarbeit mit den<br />

Ländern ein Nationales Hochwasserschutzprogramm erarbeitet, das 2014<br />

beschlossen wurde. 300 Mio. Euro stellt allein der Bund in den nächsten Jahren<br />

zur Verfügung und ermöglicht damit die Umsetzung zahlreicher Hochwasserschutzmaßnahmen.<br />

Die Investitionen sind dringend erforderlich, da im Zuge des<br />

Klimawandels von zunehmenden Hochwasserereignissen auszugehen ist. Bei<br />

den Starkregenereignissen im Mai 2016, bei denen Sturzfluten in Süddeutschland<br />

Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe ausgelöst haben, sind die hausgemachten<br />

Ursachen leicht ausmachbar: Es waren eben nicht nur (in ihrem<br />

natürlichen Überflutungsraum eingeschränkte) Flüsse, die aus ihrem Bett getretenen<br />

sind, sondern durch Oberflächenwasser zu Vorflutern gewordene, im<br />

Einschnitt verlaufende Straßen.<br />

Besondere Anstrengungen kommen beim Hochwasserschutz auf die Küstenregionen<br />

zu. Hier zählen Deicherhöhungen und -rückverlegungen sowie<br />

Projekte zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung u. a. mit Hilfe von Flutpoldern<br />

zu den notwendigen Maßnahmen. Entlang von Flussläufen und Kanälen sind<br />

Flächen für Retention und Rückhalt vorzusehen, neue Baugrundstücke und<br />

Häuser in Uferbereichen zu vermeiden und Bestandsgebäude in gefährdeter<br />

Lage baulich nachzurüsten. Dabei gilt es, Uferbereiche gleichzeitig attraktiver<br />

zu gestalten.<br />

Vor allem technischer Hochwasserschutz außerhalb von Siedlungszusammenhängen<br />

bringt die einmalige Chance mit sich, den Landschaftsraum gleichzeitig<br />

auch für die Naherholung zu erschließen. Wenn beispielsweise Retentionsräume<br />

und Überflutungsflächen mit Aufenthaltsbereichen sowie Rad- und<br />

Fußwegen entlang des Gewässers verbunden werden, kommen der Bevölkerung<br />

nicht nur im Katastrophenfall die Investitionen in den Hochwasserschutz zugute.<br />

Um die Akzeptanz und Unterstützung entsprechender Schutzmaßnahmen bei<br />

den Einwohnern zu steigern, hat die Gemeinde Günding in Bayern für ihre Bürger<br />

einen Flyer veröffentlicht, in dem alle baulichen Maßnahmen im Gemeindegebiet<br />

anschaulich verortet und Planungsschritte erklärt werden. Beispiele wie<br />

der Hochwasserschutz entlang der Donau zeigen ebenfalls, wie wichtig die<br />

Mitwirkung der Bevölkerung wie auch das interdisziplinäre Zusammenarbeiten<br />

zwischen Landschaftsplanung, Stadtplanung und Bauwesen oder die ämterübergreifende<br />

Abstimmung zwischen Kommune und Land ist, um die Gestaltung<br />

von Uferbereichen bedarfsgerecht zu qualifizieren. Gefragt ist vor allem auch<br />

ein langer Atem: Da entlang eines Flusslaufs meist viele Zuständigkeiten und<br />

Gemeinden gleichzeitig von den Baumaßnahmen betroffen sind, gelingt die<br />

erfolgreiche Umsetzung nur als interdisziplinäre Gemeinschaftsaufgabe über<br />

einen langen Planungszeitraum hinweg.<br />

Wasserwege und Hochwasserschutz<br />

gut integriert<br />

Zwei Drittel der gefragten Gemeinden<br />

gibt an, Wasserwege einschließlich Schutzvorkehrungen<br />

und Retentionsflächen im<br />

Gemeindegebiet zu haben. Gut die Hälfte<br />

von ihnen bewertet die optische Gestaltung<br />

gut oder sehr gut. K20<br />

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