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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 35 – Drucksache 18/10170<br />

Das BBSR stellt in der 2015 erschienenen Publikation „Umwandlung von Nichtwohngebäuden<br />

in Wohnimmobilien“ u. a. das Beispiel einer geplanten Kirchennutzung<br />

für betreutes Wohnen in Viersen vor. Und auch das Ministerium für Bauen<br />

und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2010 anhand von<br />

Modellprojekten in Städten und kleineren Gemeinden eine umfassende Studie<br />

zu Nachnutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden vorgelegt, um zahlreiche<br />

drohende Abrisse zu verhindern. Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger<br />

hat für den Erhalt der Kirchengebäude ein Arbeitsblatt „Kirchenbauten nach<br />

1945 – Bewertung ihrer Denkmaleigenschaft“ erarbeitet und zusammen mit der<br />

Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Deutschen Nationalkomitee für<br />

Denkmalschutz eine Dokumentation der Werkstatttagung „Kirchen im Dorf<br />

lassen. Erhaltung und Nutzung von Kirchen im ländlichen Raum“ mit zahlreichen<br />

Empfehlungen und Praxisbeispielen veröffentlicht. Die IBA Thüringen hat<br />

gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) einen<br />

Wettbewerb für innovative Ideen zur Nachnutzung von Kirchengebäuden ausgerufen.<br />

Da die Kirchengebäude für die baukulturelle Identität und für das soziale<br />

Leben einer Gemeinde meist eine wesentliche Rolle spielen, ist es von enormer<br />

Wichtigkeit, nicht nur ihre Bausubstanz zu erhalten, sondern sie auch<br />

weiterhin als zentrale, lebendige öffentliche Orte zu nutzen.<br />

Energetische Sanierung Mit der völkerrechtlich verbindlichen Unterzeichnung<br />

des Weltklimaabkommens in Paris 2015 durch 195 Länder hat der weltweite<br />

Klimaschutz ein neues Ziel vor Augen: Die durch Treibhausgase verursachte<br />

bevorstehende Erderwärmung soll auf maximal zwei Grad begrenzt werden,<br />

darüber hinaus sind Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf 1,5 Grad zu<br />

reduzieren. Auf diese Weise soll es gelingen, ab dem Jahr 2050 den Ausstoß von<br />

Treibhausgasen und das, was die Erde aufnehmen und kompensieren kann, im<br />

Gleichgewicht zu halten. In fünf Jahren tritt das Abkommen in Kraft.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, will Deutschland den Ausstoß von Kohlendioxid<br />

bis 2020 um 40 % und bis 2050 um 80 % bis 95 % im Vergleich zu 1990 reduzieren.<br />

Es geht um die Umstellung von fossiler Energie auf der Grundlage von<br />

Kohle, Öl und Gas auf erneuerbare Energien. Außerdem muss die energetische<br />

Sanierungsrate deutlich erhöht werden, denn bis 2050 strebt die Bundesregierung<br />

einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland an. Zur<br />

Unterstützung der energetischen Sanierung hat der Bund ein CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />

aufgelegt, zu dem unterschiedliche KfW-Förderprogramme<br />

wie „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren“ gehören.<br />

Zwischen 2012 und 2014 standen jährlich für alle Programme zusammen insgesamt<br />

1,8 Mrd. Euro zur Verfügung, 2015 wurde das Volumen noch einmal um<br />

weitere 200 Mio. Euro aufgestockt.<br />

Schon heute verändert die energetische Sanierung des Gebäudebestands<br />

zunehmend das Erscheinungsbild von gewachsenen Siedlungsstrukturen. Die<br />

Dämmung von Dächern und Fassaden, die aktuell zu den häufigsten Maßnahmen<br />

im Bereich der energetischen Sanierung zählt, wirkt in den öffentlichen Raum<br />

hinein. Häufig verändert die neue Fassade nicht nur den Charakter des Gebäudes<br />

sondern auch wesentlich die Umgebung – und nicht immer zum Besseren.<br />

Auch die Installation von Photovoltaik- oder Solar thermieanlagen auf dem Dach<br />

verwandelt den äußeren Eindruck des Baubestands, oftmals als proportional<br />

unangemessene technische Aufbauten.<br />

Energetische Sanierung wird<br />

angepackt …<br />

Für 60 % der befragten Gemeinden zählt<br />

die energetische Sanierung des Bestandes<br />

zu den wichtigsten Aufgaben im Bereich<br />

Planen und Bauen. Vor allem in schrumpfenden<br />

Gemeinden wird hier eine Hauptaufgabe<br />

gesehen. K2 + K30<br />

… aber nicht gestaltet<br />

Innerhalb des Ortskerns machen 28 % der<br />

Gemeinden gestalterische Vorgaben z. B.<br />

hinsichtlich der Installation von Solaranlagen<br />

auf dem Dach. Für ortsnahe Lagen, am Ortsrand<br />

oder in separaten Ortsteilen gibt es nur<br />

noch in 8 bis 9 % der Gemeinden entsprechende<br />

Regelungen. K22<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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