Vorab-Fassung
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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 67 – Drucksache 18/10170<br />
das Wesen der Neuen Ortsmitte dar. Auf der Basis des<br />
zurückhaltenden und gleichzeitig modernen und selbstbewussten<br />
Entwurfs wurden drei separate Baukörper errichtet,<br />
die die räumlichen Fluchten des Ortes berücksichtigen und<br />
sich in den städtischen Grundriss integrieren. In Anlehnung<br />
an die landestypische Jurabauart weisen die Gebäude<br />
Fassaden aus geschlemmten Ziegeln auf. Während das<br />
geputzte Bauwerk die landschaftlich karge Region widerspiegelt,<br />
nehmen die flachen, asymmetrischen Satteldächer<br />
Bezug auf die traditionellen Häuser der Gegend. Eine besonders<br />
hohe Aufenthaltsqualität erhielt der Rathausplatz, um<br />
den die Foyers der Baukörper ausgerichtet sind: Hier finden<br />
vielfältige Begegnungen zwischen den unterschiedlichen<br />
Besuchern statt. „Es ist wie früher mit den Höfen: Da tut sich<br />
was, da schaut man rein, wechselt ein paar Worte“, berichtet<br />
Hans Mödl. Durch die weitsichtige Planung der Gemeinde<br />
und eine qualitätvolle Ausführung ist es gelungen, die<br />
Gebäude in ihrer Umgebung zu verwurzeln und Identifikation<br />
der Bürger mit den Neubauten zu schaffen. Die hochmodern<br />
gestaltete Neue Ortsmitte, die gerade zu kulturellen Veranstaltungen<br />
gern besucht wird, erfährt überwiegend positiven<br />
Zuspruch und haucht dem dörflichen Ortskern frischen Wind<br />
ein – nicht nur auf ästhetischer, sondern auch auf sozialer<br />
Ebene. Der amtierende Bürgermeister Gerd Risch äußert<br />
sich begeistert: „Die Mischung tut gut, die Schnittstellen<br />
schaffen Leben. Wir wollten alte Leute, die Kinder, die Eltern,<br />
die Besucher der Ämter und der Säle in unserer neuen Mitte,<br />
eine lebendige Ortsmitte und so einen lebendigen Ort.“ Die<br />
Neue Ortsmitte Wettstetten erhielt 2014 eine Auszeichnung<br />
des Deutschen Städtebaupreises, 2015 eine Auszeichnung<br />
des Deutschen Architekturpreises und 2016 die Nike für<br />
soziales Engagement sowie die Große Nike.<br />
Fakten<br />
Planung und Bau: 2010–2013<br />
Bauherr: Gemeinde Wettstetten<br />
Planer: Bembé Dellinger Architekten und<br />
Stadtplaner, Greifenberg; Eberhard von<br />
Angerer, Büro für Architektur und<br />
Stadtplanung, München; Dietmar Lüling,<br />
Architekt und Stadtplaner, München;<br />
Grad Ingenieurplanungen, Gaimersheim<br />
Größe: 2.110 m² (Bruttogrundfläche)<br />
Kosten: 6,4 Mio. Euro<br />
Mehr Informationen im Projektsteckbrief<br />
im Anhang<br />
BAUKULTUR AUF EINEN BLICK<br />
• Belebung des Ortskerns durch neue Funktionen und<br />
Treffpunkte<br />
• Umsichtige Planung durch die Gemeinde<br />
• Formulierung von Qualitätsmerkmalen bereits in der<br />
Wettbewerbsauslobung<br />
• Identitätsstiftende Gestaltung durch regionaltypische<br />
Bauweise<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.