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Vorab-Fassung

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Drucksache 18/10170 – 92 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Bund und Ländern sich bei solchen Entwicklungsvorhaben oftmals nur auf die<br />

Berücksichtigung technischer Standards und naturschutzrechtlicher Regelungen<br />

beschränken, sind vor allem gute innovative Beispiele gefragt, um den<br />

Akteuren bei vergleichbaren Ausgangslagen Anregung zu bieten. Betreiber,<br />

potenzielle Investoren und eine engagierte Gemeindeverwaltung sind gefragt,<br />

um auch die baukulturellen Möglichkeiten derartiger Aufgaben auszuschöpfen.<br />

Neue Energielandschaften<br />

Baukultur schafft innovative Orte<br />

BernePark Bottrop – Vom Klärbecken<br />

zu einem Ort für Kunst und Kultur<br />

Von der Kläranlage zum kulturellen und touristischen Highlight – was<br />

in der Theorie unvorstellbar erscheint, ist in der Praxis einem Team aus<br />

Planern und Künstlern gelungen. Mehr als 40 Jahre lang war die technische<br />

Anlage in Betrieb, bevor sie 1997 stillgelegt wurde. Mit der Initiative<br />

„Kunstprojekt 2010“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr wurde<br />

die Brache wiederbelebt: Wo einst Abwasser gereinigt wurde, befindet<br />

sich heute eine bepflanzte und begehbare Terrassenanlage, in einem<br />

zweiten ehemaligen Rundklärbecken schwimmen Goldfische. Die<br />

sogenannten Räumerbrücken, die ursprünglich den Klärschlamm in die<br />

Beckenmitte schoben, überspannen als Überwege die Neugestaltung.<br />

Gastronomie, Büros, Konferenz- und Seminarräume befinden sich im<br />

ehemaligen Maschinenhaus und den Nebenräumen. Überraschende<br />

Übernachtungsmöglichkeiten bieten fünf ehemalige Kanalröhren,<br />

die – aufgereiht unter einer Baumgruppe – mit einem ausklappbaren<br />

Bett ausgestattet sind. Direkt am Emscher-Radweg gelegen, ist der<br />

BernePark auch heute noch – Jahre nach dem Kulturhauptstadtevent<br />

– ein Ort für kulturelle Veranstaltungen in Bottrop. Gleichzeitig<br />

ist er Naherholungsraum, der durch seine Symbiose aus Landschaft,<br />

Kunst und Architektur besticht.<br />

Die Auswirkungen der Energiewende und des Klimawandels auf den Landschafts-<br />

und Siedlungsraum müssen als Gestaltungsaufgabe wahrgenommen<br />

werden – nicht alle zuständigen Akteure nehmen sie als solche wahr. Zwar<br />

greifen die neuen Technologien im Vergleich zu herkömmlichen Infrastrukturen<br />

der Energieversorgung insgesamt geringer in Grund und Boden und damit in<br />

den Naturhaushalt ein, auch sind sie reversibel und leichter wieder zurückzubauen<br />

als Infrastrukturen der Atom- und Kohleenergie. Doch auch sie verändern<br />

nachhaltig das Landschaftsbild durch immer neue Standorte, die erschlossen<br />

werden. Um diese Entwicklung gestalterisch zu steuern, werden im Unterschied<br />

zu anderen raumwirksamen Planungen kaum informelle Grundlagen oder Konzepte<br />

erarbeitet. Als privilegierte Vorhaben im Außenbereich entscheiden in<br />

erster Linie ökologische Rahmenbedingungen, ökonomische Potenziale und die<br />

Fakten<br />

Planung und Bau: 2009–2011<br />

Bauherr: Emschergenossenschaft<br />

Planer: Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten<br />

GmbH, Essen; Ahlbrecht Baukunst, Essen<br />

Größe: 2,9 ha<br />

Kosten: 2,86 Mio. Euro<br />

Mehr Informationen im Projektsteckbrief im Anhang<br />

BAUKULTUR AUF EINEN BLICK<br />

• Innovatives Umnutzungskonzept für stillgelegte<br />

Infrastrukturen<br />

• Anspruchsvolle Gestaltung mit Bezügen zur<br />

ursprünglichen Nutzung<br />

• Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />

Landschaftsplanern, Architekten und Künstlern<br />

• Mix aus Angeboten für Arbeit, Freizeit, Kultur und<br />

Erholung, für die lokale Bevölkerung ebenso wie<br />

für Touristen<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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