Vorab-Fassung
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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 131 – Drucksache 18/10170<br />
Gestaltungsrichtlinien verpflichtet: Bebauungsdichte hinsichtlich<br />
der Grundstücksgröße, ressourcenschonende Bauweise<br />
sowie kompakte Bauvolumen und flache Dächer. Ein<br />
Baubeirat, bestehend aus Vertretern aller Projektbeteiligten,<br />
stellte die Einhaltung der Richtlinien sicher: „Alle Projekte<br />
wurden vom Projektbeirat geprüft und alle Planungen auf<br />
ihre Konformität mit dem Bebauungsplan hin untersucht.<br />
Zusätzlich wurde intensiv beraten. Und erst mit dem genehmigten<br />
Bauantrag konnte ein Kaufvertrag abgeschlossen<br />
werden – so konnte sichergestellt werden, dass nur das<br />
zur Umsetzung kam, was der Beirat mit erarbeitet hatte“,<br />
berichtet Lars-Christian Uhlig, damaliger Projektmitarbeiter<br />
der Bauhaus-Universität. Somit wurden zwischen 1999 und<br />
2014 83 unterschiedliche Wohnhäuser in hochwertiger und<br />
gleichzeitig kostensparender Ausführung realisiert, die<br />
den individuellen Lebenswünschen ihrer Bewohner gerecht<br />
werden und sich gestalterisch in ihre Nachbarschaft einfügen.<br />
Die flachen Dächer der Wohnhäuser gewährleisten,<br />
dass der Blick über die Hanglage nicht gestört wird. Die<br />
sparsame Erschließung mit nur wenigen Straßen und versteckten<br />
Wegen erlaubt eine dichte und trotzdem durchlässige<br />
Bebauung.<br />
Mit der Siedlung Am Horn ist ein überzeugendes Quartier<br />
gelungen, das sich als Einheit präsentiert, dessen einzelne<br />
Gebäude durch die unterschiedlichen Parzellenflächen<br />
jedoch individuell gestaltet sind und für sich stehen. Es zeichnet<br />
sich durch stark begrünte öffentliche Räume aus, die<br />
bereits vor der Bebauung fertiggestellt waren und den Bauherren<br />
ein gewachsenes Bild vermittelten. Zudem sorgen<br />
neue Wegeverbindungen für die Verflechtung des Gebiets<br />
mit der Stadt, das sich zu einem selbstverständlichen<br />
Bestandteil Weimars entwickelt hat. Die erfolgreiche Integration<br />
der kommunalen Bauten spiegelt sich im funktionierenden<br />
Zusammenleben aller Bewohner und Nutzer wider.<br />
Das Neue Bauen am Horn ist das – auch nach knapp 20 Jahren<br />
rückblickend – gelungene Ergebnis geduldiger und weitsichtiger<br />
Teamarbeit, deren Projektbeteiligte über viele Jahre<br />
erfolgreich zusammengearbeitet haben, in dem Bewusstsein,<br />
dass Stadtentwicklung Zeit und klare Zielsetzungen braucht.<br />
Fakten<br />
Planung und Bau: 1996–2014<br />
Bauherren: Stadt Weimar, Bauhaus-<br />
Universität Weimar, Landesentwicklungsgesellschaft<br />
Thüringen, über 80 private<br />
Bauherren<br />
Planer: Diener & Diener Architekten, Basel;<br />
Luigi Snozzi, Locarno; Adolf Krischanitz,<br />
Wien; über 40 weitere Architekten<br />
Größe: 11,4 ha<br />
Kosten: ca. 47 Mio. Euro<br />
Mehr Informationen im Projektsteckbrief<br />
im Anhang<br />
BAUKULTUR AUF EINEN BLICK<br />
• Langfristige Zusammenarbeit der Projektbeteiligten in<br />
einem offenen Verfahren<br />
• Klare Vorgaben durch transparente Planungsprozesse<br />
• Ausgleich individueller und gemeinschaftlicher Interessen<br />
durch einen Baubeirat<br />
• Vielfältige Erscheinungsart durch Mehrfachbeauftragung<br />
bei gleichzeitigen gestalterischen Rahmenvorgaben<br />
• Flächen sparen durch innerstädtische Nachverdichtung<br />
<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.