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Vorab-Fassung

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Drucksache 18/10170 – 90 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

geeignet, über die gängigen Förderprogramme finanziell unterstützt zu werden<br />

und Investitionen zu ermöglichen. Die von der Kommune im Durchführungshaushalt<br />

eingeplanten Mittel zur Ausrichtung der Veranstaltung refinanzieren<br />

sich zu rund 70 % bis 90 % über Eintrittsgelder, Werbeeinnahmen und Sponsorengelder.<br />

Zahlreiche Synergieeffekte und Folgeinvestitionen machen die<br />

Mehrinvestitionen für die meisten ausrichtenden Gemeinden rentabel. Denn<br />

erfahrungsgemäß lösen die Gartenschauen Investitionen von ortsansässigen<br />

Unternehmen aus, von denen die Gemeinden auch nach Ende der Schau profitieren.<br />

Die Aufwertung der öffentlichen Grünräume und die privaten Investitionen<br />

etwa im Bereich der Gastronomie und Hotelbranche gehen Hand in Hand<br />

und führen zu einer nachhaltigen Attraktivitätssteigerung der Gemeinde, vergleichbar<br />

mit den Effekten, die Landschaftsparks und Internationale Gartenschauen<br />

für eine Region bewirken.<br />

Landschaftsparks Landschaftsparks bauen auf das regional oder lokal vorhandene<br />

Potenzial auf und erschließen den Naturraum mit minimalen baulichen<br />

Eingriffen für Naherholung und Tourismus. Die Vernetzung von Grün- und Freiräumen,<br />

die Schaffung von zusammenhängenden Biotopen für eine verbesserte<br />

ökologische Wirksamkeit, der Ausbau eines gemeindeübergreifenden Rad- und<br />

Wanderwegenetzes oder die Erlebbarkeit der Landschaft durch Information und<br />

Möblierung sind typische Angebote eines Landschaftsparks. Damit werden<br />

Landstriche, die zuvor nicht als besonderer und zusammenhängender Landschaftsraum<br />

wahrgenommen wurden, als attraktiv erlebbar. Zu den wohl bekanntesten<br />

Landschaftsparks in Deutschland zählt der Landschaftspark Emscher,<br />

der im Zuge der IBA Emscher Park 1999 angelegt wurde und zunächst 17, heute<br />

20 große, mittlere und kleine Gemeinden untereinander vernetzt. Hierfür wurden<br />

bereits bestehende regionale Grünzüge auf einer Fläche von 300 km² miteinander<br />

verbunden, ausgebaut und mit einem neuen Grünzug zu einem zusammenhängenden<br />

Park-System vernetzt. Neue Wander- und Radwege erschließen<br />

den Park und machen ihn für Naherholung und Tagestourismus attraktiv. Damit<br />

sichern Landschaftsparks der Bevölkerung vor Ort ein Stück Lebensqualität,<br />

Besuchern bieten sie eine besondere regionale Identität. Sie können genau die<br />

Anziehungskraft entwickeln, die es benötigt, um ergänzende Dienstleistungsangebote<br />

wie einen Dorfladen, ein Café oder einen Veranstaltungsort erhalten oder<br />

neu ins Leben rufen zu können. Je nach regionalem Kontext können daher Landgemeinden,<br />

Kleinstädte oder auch kleinere Mittelstädte von der Einbindung in einen<br />

gestalteten Landschaftsraum auf ihrem Weg zur vitalen Gemeinde profitieren.<br />

Regionalparks sind eine besondere Form des Landschaftsparks. Sie verbinden<br />

Ballungszentren mit dem Umland und zielen dabei stark auf die landwirtschaftlichen<br />

Potenziale der beteiligten Gemeinden und auf ein vielfältiges Landschaftsbild<br />

ab. Rund um Berlin bis nach Brandenburg hinein kümmern sich jeweils<br />

Vereine wie der Verein „Regionalpark Barnimer Feldmark e. V.“ in Brandenburg<br />

und der „Förderverein Landschaftspark Nord-Ost e. V.“ in Berlin länderübergreifend<br />

um sieben Regionalparks, die das ländlich geprägte Erscheinungsbild der<br />

angrenzenden Gemeinden und die hier erzeugten landwirtschaftlichen Produkte<br />

zum Aushängeschild machen. Die sieben Parks haben sich zu einem Dachverband<br />

zusammengeschlossen, um Projektinhalte und das Marketing gemeinsam voranzutreiben.<br />

So wurde für den Radverkehr ein Wegenetz geschaffen, das die<br />

einzelnen Regionalparks untereinander verbindet. Damit entsprechende Vorha-<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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