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Drucksache 18/10170 – 84 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode<br />

Baukultur erkennt aktuelle Herausforderungen<br />

HausAufgaben in Dorsten-Barkenberg –<br />

Annäherung an die Zukunft eines Ortes und<br />

seiner Bewohner<br />

Im westlichen Münsterland entstanden zwischen den 1950er- und<br />

1970er-Jahren zahlreiche Einfamilienhausgebiete. Sie müssen sich<br />

heute dem demografischen Wandel und den sich ändernden Wohn- und<br />

Lebensmodellen stellen. Gemeinsam mit der beauftragten Bürogemeinschaft<br />

Imorde/Modulorbeat erarbeitet das Kooperationsprojekt<br />

HausAufgaben der Regionale 2016 und der StadtBauKultur NRW in<br />

einer Werkstattreihe die zukünftige Entwicklung der Siedlungen. Die<br />

zehntägige Auftaktwerkstatt fand im Juni 2015 in Dorsten-Barkenberg<br />

mit der Stadt Dorsten statt. An bis zu 15 weiteren Standorten im Münsterland<br />

soll die Reihe bis Ende 2016 veranstaltet und der Dialog zudem<br />

über das Münsterland hinaus fortgesetzt werden. Hauseigentümer und<br />

Bewohner sind anhand kreativer Kommunikationsformen mit Studenten<br />

sowie Planungs- und Finanzexperten über zukünftige Wohnbedürfnisse<br />

ins Gespräch gekommen – etwa in einem Workshop, in dem die Bewohner<br />

des Stadtteils Barkenberg ihre „Lieblingsorte“ sichteten, um die<br />

besonderen Qualitäten der Wohngebiete hervorzuheben. Mit dem<br />

innovativen Format konnte somit ein partizipativer Austausch unter<br />

Beteiligung der Bewohner und der Kommunalvertreter zur Weiterentwicklung<br />

von Einfamilienhausgebieten angestoßen werden, der impulsgebend<br />

für weitere Initiativen auch in anderen Regionen sein kann.<br />

Orten empfiehlt es sich allerdings, die eigene Identität komplett neu herauszubilden,<br />

da es keine positiv wahrgenommene Tradition gibt, auf die sich aufbauen<br />

ließe. Auch wenn man an eine Tradition anknüpft, geht es nicht um eine Rückkehr<br />

in die Vergangenheit. Vielmehr sollten auf Basis der Wertschätzung des historischen<br />

Bestandes Ansprüche gegenüber Neubauten entwickelt werden, die sich<br />

mit ihren Proportionen und der Kubatur harmonisch in Ortsbild und Landschaft<br />

einfügen. Gerade weil die Bauintensität in vielen Kommunen nicht sehr hoch ist,<br />

ist jede Neuentwicklung ein Zeichen dafür, dass Orte eine Zukunft haben – und<br />

auch wie diese in Verbindung mit der eigenen Geschichte aussehen kann.<br />

Den richtigen Weg für revitalisierende Innenentwicklung und die Herausbildung<br />

einer lokalen Bautradition muss jede Gemeinde individuell finden. Auch<br />

baut sich die Dynamik des „Leidensdrucks“ in den Gemeinden verschieden auf.<br />

Dennoch lassen sich aus bereits erfolgreich umgesetzten Revitalisierungsprozessen<br />

verallgemeinerbare Grundregeln ableiteten. In diesem Zusammenhang<br />

kommen Verwaltung und Politik als Impulsgeber eine zentrale Rolle zu, denn der<br />

Prozess bedarf der Definition klarer Ziele, benötigt Strategien und Positionierungen.<br />

Diese müssen aktiv gesteuert, begleitet und unterstützt werden. Nur im<br />

Dialog entsteht Baukultur für vitale Gemeinden mit Zukunftsperspektiven.<br />

BAUKULTUR AUF EINEN BLICK<br />

• Sensibilisierung der Bevölkerung und der<br />

Kommunen für Wandlungsbedarf<br />

• Förderung der Kommunikation unter den<br />

Bewohnern und mit den Kommunen<br />

• Partizipation von Hauseigentümern und<br />

Bewohnern durch kreativen Dialog mit Planern<br />

• Innovative Initiative zur Weiterentwicklung von<br />

Einfamilienhausgebieten als Impuls für weitere<br />

Regionen<br />

Fakten<br />

Veranstaltung: Juni 2015<br />

Auftraggeber: Stadt Dorsten, Regionale 2016 Agentur<br />

GmbH, StadtBauKultur NRW<br />

Kuratoren: Andreas Brüning, IMORDE Projekt- und<br />

Kulturberatung, Münster, Berlin; Jan Kampshoff,<br />

modulorbeat – ambitious urbanists & planners, Münster<br />

Projektkoordination: Andreas Brüning, Jan Kampshoff,<br />

Ulrich Pappenberger<br />

Mehr Informationen im Projektsteckbrief im Anhang<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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