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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 29 – Drucksache 18/10170<br />

der Schulausbildung zieht es sie entsprechend in Städte mit (Aus-)Bildungsangeboten.<br />

Und da in Deutschland die Zahl der Studierenden stetig zunimmt,<br />

wachsen vor allem die Universitätsstädte und ihr Arbeitsmarkt.<br />

Zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels hat die Bundesregierung<br />

2011 einen Demografiebericht und 2012 eine umfassende Demografiestrategie<br />

vorgelegt. 2015 wurde beschlossen, die bisherigen Ansätze zu vertiefen<br />

und die Demografiestrategie unter dem Titel „Für mehr Wohlstand und<br />

Lebensqualität aller Generationen“ weiterzuentwickeln. Zentral für die Baukultur<br />

ist dabei insbesondere das Thema des altersgerechten Bauens. Hieraus<br />

resultieren zahlreiche Programme, Projekte, Publikationen und Aktivitäten der<br />

einzelnen Ministerien wie beispielsweise das KfW-Programm „Altersgerecht<br />

Umbauen“ oder die Arbeitshilfe „Leitfaden Barrierefreies Bauen“ für Bundesbauten.<br />

Es kann allerdings nicht von einer allgemeinen Landflucht die Rede sein,<br />

bei der „nur die Alten“ zurückbleiben, denn auch außerhalb der großen Städte<br />

wachsen Gemeinden. Städte und Dörfer mit einem stabilen Angebot an<br />

Arbeitsplätzen, mit attraktiven und lebendigen Ortskernen und guten Wohnlagen<br />

sind Zuzugsorte. Sie sorgen dafür, dass seit 2010 rein rechnerisch wieder mehr<br />

Menschen in den ländlichen Raum ziehen als abwandern.<br />

Flächenverbrauch Der Flächenverbrauch in Deutschland ist groß, täglich<br />

werden rund 69 ha Fläche neu in Anspruch genommen. Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

der Bundesregierung ist es, die tägliche Flächeninanspruchnahme bis<br />

zum Jahr 2020 auf durchschnittlich 30 ha pro Tag zu reduzieren, für 2015 waren<br />

eigentlich 55 ha pro Tag anvisiert. Der Flächenverbrauch wird vor allem bedingt<br />

durch neue Einfamilienhaussiedlungen und Gewerbegebiete in ländlichen Räumen.<br />

Sie entstehen meist an den Siedlungsrändern ohne fußläufige Anbindung<br />

an den Ortskern, stattdessen machen sie den Bau weiterer Gemeindestraßen<br />

erforderlich.<br />

Das Baugeschehen deckt sich nicht mit den tatsächlichen regionalen<br />

oder lokalen Wohnraumbedarfen. So entstanden laut Institut der Deutschen<br />

Wirtschaft Köln (IW) im Jahr 2014 rund 245.000 neue Wohnungen in Deutschland<br />

– doch nur 66.000 davon in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern,<br />

obschon hier ein deutlich höherer Bedarf besteht. Es wird dort gebaut, wo günstiges<br />

Bauland zur Verfügung steht, vor allem in ländlichen Räumen. Doch Gemeinden,<br />

die ohne Wachstumsdruck günstiges Bauland anbieten, steigern mit ihrem<br />

Kampf um Gewerbe und Einwohner eine interkommunale Konkurrenz, die am<br />

Ende allen schadet. Zudem belasten sie den eigenen Haushalt, denn es entstehen<br />

Überkapazitäten und Dumpingpreise auf dem Grundstücksmarkt, bei denen<br />

die Gemeinden langfristig den finanziellen Schaden tragen. Zu umfangreich<br />

ausgewiesenes Bauland führt in der Regel zu innerörtlichem Wohnungsleerstand,<br />

zu hohen Erschließungskosten und steigenden Ausgaben für den Unterhalt und<br />

Betrieb von Straßen. Die Stärkung der Ortskerne ist für die Gemeinden wesentlich<br />

günstiger und auf lange Sicht ertragreicher.<br />

Eine frühzeitige Berücksichtigung der finanziellen Auswirkungen neuer<br />

(Wohn-)Baugebiete gegenüber der Mobilisierung von Flächenreserven innerhalb<br />

der Siedlungsstruktur ist wichtig für die Gemeinden. Daher haben das BBSR und<br />

das Bundesbauministerium in Zusammenarbeit mit dem Difu und der Planersocietät<br />

Dortmund einen Verkehrsfolgekostenschätzer entwickelt – ein Planungsinstrument<br />

zur systematischen Erhebung und Auswertung der Verkehrsinfrastruk-<br />

Standortvorteil Ballungsraum<br />

37 % der befragten Gemeinden geben an,<br />

dass ihre Bevölkerungsentwicklung (stark)<br />

schrumpfend ist, 36 % halten die Entwicklung<br />

für stabil. Demgegenüber verzeichnen 27 %<br />

der Gemeinden ein (starkes) Bevölkerungswachstum.<br />

Vor allem Klein- und Mittelstädte<br />

in der Nähe einer Großstadt wachsen. K32<br />

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