Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

men im Bereich Bildung, Ausbildung und Entwicklung gegenüber. Es gibt keine einfachen
Lösungen.
Das Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramm (RDP)
Momentan gibt es in der Geschichte Südafrikas ein gesteigertes Bewußtsein für die
komplexen Berührungspunkte zwischen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Fragen. Viele ArbeitgeberInnen, GewerkschafterInnen, AktivistInnen auf
lokaler Ebene, RegierungsbeamtInnen, AusbilderInnen und ErwachsenenbildnerInnen
erkennen an, daß politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen
interdependent sind. Dieses Bewußtsein spiegelt sich im Wiederaufbau- und
Entwicklungsprogramm (RPD) wider, das von der Regierung der Nationalen Einheit
verabschiedet worden ist.
Das RDP betont die Notwendigkeit:
– Grundbedürfnisse durch Bekämpfung der Armut zu befriedigen
– menschliche Ressourcen zu entwickeln
– die Wirtschaft auszubauen
– den Staat und die Zivilgesellschaft zu demokratisieren.
Das RDP ist ein langfristiges Programm, das sich für einen Entwicklungsprozeß, der
vom Menschen ausgeht, einsetzt. Das RDP wird gestützt durch ein starkes Interesse
an Wiedergutmachung, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung.
Das Programm umfaßt Gesundheitsgrundversorgung, Gemeinwesenentwicklung,
lokale Selbstverwaltung, Erwachsenengrundbildung, Schaffung von Arbeitsplätzen
und wirtschaftliches Wachstum.
Innerhalb des RDP herrscht Übereinstimmung darüber, daß die südafrikanische
Wirtschaft kein Wachstum erwarten kann, wenn sie nicht Kapazitäten entwickelt, um
sich am Weltmarkt zu beteiligen. Es ist ein enormes Wirtschaftswachstum vonnöten.
Stabiles Wachstum wird eine Expansion und Umstrukturierung der Industrie erforderlich
machen, die den Erfordernissen der neuen Märkte und Verhältnisse gerecht
wird. Innerhalb des RDP herrscht die Annahme vor, daß Wachstum durch die
rasche Befriedigung von Grundbedürfnissen – Wohnungen, Wasser- und Elektrizitätsversorgung
– auf breiter Basis plötzlich in Gang gesetzt werden könne, obwohl
diese Ansicht heftigen Angriffen ausgesetzt war. COSATU sprach sich für ein Wachstum
durch Umverteilung aus, wohingegen einige Arbeitgeberverbände argumentierten,
daß eine Umverteilung aus wirtschaftlichem Wachstum resultieren würde. Aber
beide stimmten darin überein, daß allgemeine Bildung und Ausbildung unabdingbare
Bestandteile der Entwicklung von Kapazitäten innerhalb der Wirtschaft seien.
Um durch einen Prozeß der menschenzentrierten Entwicklung Ergebnisse zu erzielen,
bedarf es eindeutig Tausender von AnleiterInnen verschiedener Fachrichtungen,
die in unterschiedlichen Einrichtungen tätig sind. Genau hier passen die Erziehungs-,
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