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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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Zweli Nkhatywa gehört zu einem <strong>Erwachsenenbildung</strong>szentrum in einem verarmten,<br />

ständig wachsenden Township, das am Stadtrand von Cape Town liegt. Er arbeitet<br />

teilzeit in einer mit geringen Mitteln ausgestatteten Abendschule, die Erwachsenen<br />

anbietet, Schulabschlüsse nachzuholen. Er sprach über die Bedürfnisse der<br />

Lernenden. Er führte aus, daß „die Menschen auch Fähigkeiten erwerben sollten,<br />

um unabhängig und selbständig zu sein ... Es muß ein Zentrum geben, das eine<br />

fachliche Ausbildung anbietet <strong>für</strong> Bereiche wie Lackieren, Nähen, Maschineschreiben,<br />

kaufmännische Kenntnisse, mechanische Fertigkeiten, die Leitung von Sitzungen<br />

usw. Wir müssen in der Lage sein, unsere Leistungen zu Hause, am Arbeitsplatz<br />

und auf Sitzungen zu verbessern“.<br />

Er betonte die Notwendigkeit einer der Schule gleichgestellten Bildung, einer beruflichen<br />

Ausbildung <strong>für</strong> den informellen und formalen Wirtschaftssektor und von Kenntnissen<br />

in der kommunalen Selbstverwaltung. Er war sich der Fülle und Komplexität<br />

des Lebens armer Menschen deutlich bewußt sowie der Tatsache, daß Integration<br />

bedeuten müsse, die Bildungs- und Ausbildungsbedürfnisse der Menschen zu Hause,<br />

am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft zu berücksichtigen. Die Wiedergutmachung<br />

nach den Jahren der Apartheid und das wirtschaftliche Überleben waren ihm<br />

ein besonderes Anliegen.<br />

Ralph Alexander ist ein Gewerkschafter, der in einer Textilfabrik arbeitet. Er hob die<br />

Notwendigkeit einer Bildung und Ausbildung am Arbeitsplatz hervor, um es Arbeitern<br />

zu ermöglichen, eine größere berufliche Flexibilität zu erzielen. Die Anerkennung<br />

früher erworbener Kenntnisse sei relevant, da wenige Arbeiter ein hohes Niveau<br />

an formaler Schulbildung hätten. Doch er sprach sich auch da<strong>für</strong> aus, daß <strong>für</strong><br />

die Familien von Arbeitern Zugang zu formaler Schulbildung äußerst wichtig sei. „Wir<br />

brauchen Menschen, die zur Entwicklung dieses Landes beitragen, und wir müssen<br />

realistische Anforderungen und Wege finden, um die Kenntnisse, die die Menschen<br />

bereits besitzen, zu honorieren. Wir müssen uns darüber hinaus mit der Frage bezahlter<br />

Ausbildungszeiten beschäftigen ... Menschen haben Familien, und das muß<br />

Berücksichtigung finden, und die Ausbildung sollte zu Zeiten stattfinden, die <strong>für</strong> Arbeiter<br />

günstig sind“.<br />

Es ist nicht überraschend, daß er als Gewerkschafter in einer Fabrik die Bildungsund<br />

Ausbildungsbedürfnisse in bezug auf den Arbeitsplatz in den Vordergrund stellte,<br />

aber auch sah, wie diese mit den weiterreichenden Fragen des Wiederaufbaus<br />

und der Entwicklung der Gesellschaft in Zusammenhang stehen. Sein Vortrag zeigte,<br />

daß er sich um Fragen der Wiedergutmachung, sozialen Gleichstellung und wirtschaftlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit Gedanken machte.<br />

Von der Arbeitgeberseite sprach Peter Riches vom Ausbildungsgremium der Bekleidungsindustrie<br />

(Clothing Industry Training Board; CITB). Er umriß einige der Prämissen,<br />

die ihrem Engagement <strong>für</strong> einen integrierten Ausbildungs- und Bildungsrahmen<br />

zugrunde liegen. „Jeder Industriezweig, der im Geschäft bleiben will, muß einen<br />

Zustand der internationalen Wettbewerbsfähigkeit erreichen, und dazu müssen<br />

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