Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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ist besonders ärgerlich der Rückbezug auf die<br />
Gehirnforschung, welche immer wieder herangezogen<br />
wird, um neue Formen der Bildungsarbeit,<br />
welche handlungsorientierte und kreativitätsfördernde<br />
Ansätze verfolgen, zu begründen.<br />
Dies wäre aber alles gar nicht nötig. Es ist<br />
festzustellen, daß sich in der betrieblichen<br />
Bildungspraxis eine Reihe neuer Lernmethoden<br />
herausgebildet hat, die durchaus auf gute<br />
Erfolge verweisen können. Ansätze wie NLP<br />
oder einzelne Instrumente wie mind-mapping,<br />
aber auch Gruppenlernformen wie Lernwerkstatt<br />
und Qualitätszirkel sind mittlerweile etabliert<br />
und haben eine erstaunliche Reichweite.<br />
Es hätte den beiden Bänden von Decker gut<br />
getan, wenn sie sich auf die Darstellung solcher<br />
Instrumente und Strategien konzentriert<br />
hätten. Dabei wird nämlich vielfältig Anregendes<br />
gezeigt. Es werden Anstöße gegeben <strong>für</strong> eigene<br />
Aktivitäten. Insofern liest man die beiden<br />
Bände dann doch mit Gewinn, wenn man es<br />
schafft, den Ärger zu unterdrücken, der immer<br />
wieder auftaucht, wenn „theoretische“ Versatzstücke<br />
zwischengemischt werden. Es ist allerdings<br />
auch festzuhalten, daß die traditionelle<br />
Pädagogik es bisher nicht geschafft hat, solche<br />
Ansätze in umfassendere didaktische Konzepte<br />
einzubeziehen. Insofern sind Deckers<br />
Arbeiten auch Ausdruck einer insgesamt problematischen<br />
Situation, wo einerseits unter<br />
dem tagtäglichen Handlungsdruck Rezepte und<br />
Instrumente angewendet werden, die manchmal<br />
quacksalberisch anmuten, andererseits<br />
komplexe Theoriediskussionen geführt werden,<br />
welche die Realität nicht erreichen.<br />
Peter Faulstich<br />
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