08.01.2013 Aufrufe

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

weis dessen, was vermittelt wurde. Sichtbar<br />

gemacht werden die Abstraktionsebenen, auf<br />

denen und zwischen denen sich das abspielt,<br />

was mit der Überschrift eines Beitrages als<br />

„Lernen als Expedition“ gekennzeichnet werden<br />

kann. Stichwortartig geht es in den einzelnen<br />

Beiträgen dieses Abschnitts um folgende<br />

Themen: Gefahren und Chancen politischer<br />

Bildung; kulturelle Methoden; politische Frauenbildung;<br />

Gewaltprävention, Naturkundemuseen;<br />

Konfliktregulierung durch Mediation;<br />

Lebenshilfe.<br />

Im Abschnitt „Orientierungen“ finden sich Beiträge,<br />

in denen die Werteproblematik und der<br />

Wertebezug des Lebens und Lernens in der<br />

Risikogesellschaft thematisiert werden. Das<br />

geschieht aus kritisch-aufklärerischer Sicht;<br />

aus einer vom Kommunitarismus angeregten<br />

sozialethischen Sicht; aus der Sicht lernender<br />

Auseinandersetzung mit dem historisch-gesellschaftlichen<br />

Wandel und aus evangelischprotestantischer<br />

Sicht.<br />

Die Zusammenstellung der Beiträge und ihre<br />

Zusammenfügung zu den genannten drei Abschnitten<br />

entsprechen dem Gefüge didaktischer<br />

Reflexion, die allgemeine Sachanalyse und<br />

-debatte, Werteproblematik und durchdachte<br />

Bildungserfahrung miteinander verbindet. Dieses<br />

Gefüge kann als beispielhaft gelten <strong>für</strong><br />

eine <strong>Erwachsenenbildung</strong>, die das Lernen zwischen<br />

Euphorie, Mutlosigkeit und sozialtechnologischen<br />

Verkürzungen ermöglichen will,<br />

ohne sich einem der drei Aspekte zu unterwerfen.<br />

J.W.<br />

Günther Scharff<br />

Geschichte der beruflichen <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

in Bayern<br />

Reihe: Münchner Studien zur Erziehungswissenschaft<br />

(Klinkhardt Verlag) Bad Heilbrunn 1994, 176<br />

Seiten, DM 29.00<br />

Das Buch ist breiter angelegt, als sein Titel<br />

erwarten läßt. Denn zum einen ist die Darstellung<br />

auf das deutsche Sprachgebiet insgesamt<br />

bezogen, und zum anderen beschränkt<br />

sie sich keineswegs auf berufliche <strong>Erwachsenenbildung</strong>.<br />

Zwar wird einleitend deren Differenziertheit<br />

zitiert, dann aber von Initiativen<br />

berichtet, die keine berufliche Relevanz erkennen<br />

lassen, ja, zu denen der Autor ausdrücklich<br />

sagt, „es wurde keine berufliche <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

geboten“ (S. 83). Die Un-<br />

180<br />

tersuchung beginnt zwar mit der Aufklärungszeit,<br />

ohne aber deren Berufsnähe erkennen zu<br />

lassen. Ähnliches gilt <strong>für</strong> die elementaren Teile<br />

der Arbeiterbildung in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts. Erst recht erstaunt es, daß<br />

die Diskussion in der Weimarer Zeit um die<br />

„Industriepädagogik“ oder die „Werksgemeinschaft“<br />

unbeachtet bleibt, die DINTA zwar genannt,<br />

ihre Arbeit aber nicht näher erläutert<br />

wird. So erscheinen die Aktivitäten der NS-Zeit<br />

als eine erste nennenswerte Welle der beruflichen<br />

<strong>Erwachsenenbildung</strong>, ausgelöst durch<br />

den Facharbeitermangel. Vergessen wird das<br />

Zitat von Funke: „Totalitäre Systeme bilden<br />

nicht, sondern schulen“ (S. 85). Für die Zeit<br />

nach 1945 bleibt es weitgehend bei einer Auflistung:<br />

Volkshochschulen, Zweiter Bildungsweg,<br />

Fernunterricht, Hochschulen, Wirtschaft<br />

und Berufsverbände, Fachschulen, Gewerkschaften,<br />

Kammern, kirchliche Stellen, Arbeitgeber,<br />

Betriebe. Von den letzteren wird die<br />

Quantität der Arbeit des öfteren genannt, von<br />

den Inhalten aber, sieht man von der Führungskräfteschulung<br />

ab, kaum etwas. Der selektive<br />

Charakter der Arbeit ist wohl darin begründet,<br />

daß vornehmlich ältere wissenschaftliche Literatur<br />

und jüngere bildungspolitische Verlautbarungen<br />

zitiert werden. Durch dieses <strong>für</strong> eine<br />

Dissertation typische Verfahren wird noch einmal<br />

ein Bild von der Geschichte der <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

transportiert, das von intentionalen<br />

Bekundungen, nicht von der Realität abgeleitet<br />

ist. Dazu kommt, und das ist nicht dissertationstypisch,<br />

daß die Zitatenauswahl positive<br />

Akzente betont, Probleme daher kaum angesprochen<br />

werden. Insofern liegt der Wert<br />

der Arbeit bei den institutionellen Informationen<br />

aus Bayern, in historischer Hinsicht beispielsweise<br />

über die landwirtschaftliche Bildungsarbeit<br />

der Winterschulen in Klöstern, in<br />

aktueller Hinsicht beim Kapitel Rechtsgrundlagen<br />

(S. 121–127). Hans Tietgens<br />

Michael Schratz, Friedrich Haring (Hrsg.)<br />

Ich habe gehört, Ihr wollt nichts lernen<br />

Festschrift zum 70. Geburtstag von Louis<br />

Oberwalder<br />

(Österreichischer Studienverlag) Innsbruck<br />

1992, 206 Seiten, DM 37.00<br />

Diese Festschrift dokumentiert einige Besonderheiten<br />

der einerseits öffentlich geförderten<br />

und andererseits von den Impulsen unabhängiger<br />

Menschen in Bewegung gehaltenen frei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!