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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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und politischen Kreisen. Die Nützlichkeit der <strong>Erwachsenenbildung</strong> und ihr strategischer<br />

Beitrag zur Entwicklung ist bei den politischen und wirtschaftlichen Verantwortungsträgern<br />

noch nicht genügend bekannt. Hier dominiert weiterhin das Bild von<br />

einer kompensatorischen, ausschließlich im Bereich der Grundbildung und Alphabetisierung<br />

tätigen <strong>Erwachsenenbildung</strong>. Nicht genügend wahrgenommen wird, daß<br />

<strong>Erwachsenenbildung</strong> als lebenslanges Lernen auf die persönliche Entwicklung der<br />

Menschen in Antwort auf die aktuellen wirtschaftlichen, kognitiven und sozialen Erfordernisse<br />

wirkt und somit einen Beitrag zur Transition leistet, die die Region zur Zeit<br />

durchlebt (vgl. dazu den Text „Struktur und Entwicklung …“ auf S. 47f.).<br />

Zweierlei muß geschehen: Auf der politischen Ebene müssen Argumente entwikkelt<br />

werden, die der <strong>Erwachsenenbildung</strong> und ihrer Rolle <strong>für</strong> die aktuellen gesellschaftlichen<br />

Veränderungen (Vermittlung neuer kognitiver, technologischer, informatorischer<br />

und beruflicher Kompetenzen etc.) Gewicht verleihen. Zum anderen<br />

muß erreicht werden, daß in der ganzen Gesellschaft das Recht auf Lernen und<br />

auf ständige und lebenslange Weiterbildung als Wesensmerkmal der neuen<br />

Wissensgesellschaften und modernen Demokratien ethisch nicht mehr in Frage<br />

steht. Die <strong>Erwachsenenbildung</strong> ist ein Hauptpfeiler einer Gesellschaft, die auf der<br />

Fähigkeit der Selbstveränderung basiert. Wir müssen sie zu einem Instrument gestalten,<br />

das ständig Wissen vermittelt und fördert. So sehen es die Analytiker der<br />

Wissensgesellschaft, deren wichtigste Maxime das lebenslange „Erlernen des Lernens“<br />

ist.<br />

Auf einem kürzlich von der UNESCO veranstalteten Seminar über die Aufgaben der<br />

lateinamerikanischen <strong>Erwachsenenbildung</strong> wie auch auf Veranstaltungen des<br />

CEAAL zum gleichen Thema wurden ausgedehnte Bereiche genannt, in denen die<br />

<strong>Erwachsenenbildung</strong> ihre Zukunft gestalten soll:<br />

– Qualitätssicherung in der Wissensvermittlung;<br />

– Orientierung auf mittel- und langfristige Ziele;<br />

– Definition klar umgrenzter prioritärer Zielgruppen (indigene Gruppen, Bauern,<br />

verarmte Frauen u.a.);<br />

– Befähigung der Zielgruppen zum wirtschaftlichen und sozialen Handeln (informeller<br />

Sektor, Kleinunternehmen);<br />

– Stärkung der kulturellen Identität und der demokratischen Werte durch eine zum<br />

Handeln ermutigende politische Bildung;<br />

– Überwindung der institutionellen Isolierung und Suche nach Berührungspunkten<br />

zwischen NGOs und Regierungseinrichtungen;<br />

– Verknüpfung der <strong>Erwachsenenbildung</strong> mit anderen Bildungsebenen oder -bereichen<br />

(z.B. Grundbildung von Jugendlichen und Kindern oder Fachausbildung), um die<br />

Reichweite von methodischer und pädagogischer Forschung und strategischer<br />

Planung zu steigern;<br />

– Durchführung von kritischen Analysen und Studien zur Definition der Lernbedürfnisse<br />

der Erwachsenen, um die pädagogischen Fragestellungen der <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />

zu erfassen;<br />

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