Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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– die Arbeit in kleinen Gruppen, um das Engagement der Lernenden zu fördern<br />
sowie ihren Hintergrund und ihre Fortschritte deutlich zu machen,<br />
– die Einbeziehung von visuellen Hilfsmitteln und psychomotorischen Aspekten,<br />
– Rechenschaft: „Wie wissen sie, daß sie wissen?“<br />
– die partizipative Evaluierung der Ergebnisse von Programmen,<br />
– der Respekt <strong>für</strong> Lernende und Lehrer,<br />
– die Bereitschaft zuzuhören auf seiten von Lehrern und Fachkräften,<br />
– die gleichberechtigte Kommunikation auf der Ebene Erwachsener mit Erwachsenem<br />
und nicht Eltern mit Kindern,<br />
– die Lernenden praktizieren, was sie lernen.<br />
Wir werden in diesem Artikel sehen, wie ein Fortbildungsprogramm <strong>für</strong> Erwachsenenbildner<br />
zu konzipieren ist, das all diese Elemente nutzt und mit dem<br />
Erwachsenenbildner sinnvoll und verantwortungsbewußt unterrichtet werden können.<br />
Ferner werden wir eine kurze relevante Fallstudie prüfen.<br />
Die Prämissen, die einem solchen Ansatz zugrunde liegen, lassen sich als Antworten<br />
auf die folgenden vier Fragen formulieren:<br />
1. Was ist der Mensch? Wer sind wir?<br />
2. Was ist die Welt?<br />
3. Wie können wir zusammen leben und arbeiten?<br />
4. Was bedeutet „wissen“?<br />
Der Mensch ist dazu bestimmt, die Entscheidungen <strong>für</strong> sein Leben als Subjekt selber<br />
zu treffen. Die Welt wird uns als Chance offeriert, als Grenzsituation, die wir<br />
während unseres Lebens ändern können. Wir können als Freunde zusammen leben<br />
und arbeiten. „Wissen“ ist eine engagierte, physische Aktivität, die weit über das<br />
Aufnehmen neuer Informationen hinausgeht.<br />
Diese Prämissen sind spektakulär, weil sie nicht allgemein akzeptiert sind. In überlieferten<br />
Bildungssystemen wird der Mensch häufig nicht als Subjekt oder Entscheidungsträger,<br />
sondern als Objekt behandelt. Die Welt wird als nicht beeinflußbar, als<br />
unveränderlich angesehen. Männer und Frauen werden gegeneinander ausgespielt,<br />
sie gelten als Gegner und nicht als Freunde. Und Wissen ist die Weitergabe aktueller<br />
Forschungsergebnisse und Informationen vom Professor an den Studierenden.<br />
Ist zu ersehen, daß unsere Prämissen das Fundament nicht nur dessen sind, wie<br />
wir Erwachsenenbildner ausbilden, sondern auch dessen, wie wir Ausbilder und<br />
Lernende und uns gegenseitig behandeln?<br />
Laut Donald Oliver brauchen wir eine neue Kosmologie. „Intuitiv wissen wir dies alle:<br />
daß es eine Sache ist, Bücher zu lesen, an Workshops teilzunehmen oder auf intellektueller<br />
Ebene über die Idee signifikanter Verschiebungen in der philosophischen<br />
oder kulturellen Orientierung zu diskutieren – daß es aber etwas ganz anderes ist,<br />
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