Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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digungen zu diskutieren und Strategien zum Umweltschutz zu entwickeln. Die angewandten<br />
Methoden waren partizipativ und aktionsorientiert; eine Exkursion machte<br />
mit den praktischen Aspekten der Problematik vertraut. Nach Ansicht der Teilnehmenden<br />
hat der Workshop dazu beigetragen, ihr Umweltbewußtsein zu schärfen und<br />
sie zum eigenen Handeln zu motivieren. Es wurde beschlossen, ökologischen Themen<br />
künftig in allen Entwicklungsaktivitäten Priorität zu geben. LANFE-Mitglieder<br />
sollen zur Kooperation mit ländlichen Beratern, Bauern und anderen gemeindebezogenen<br />
<strong>Institut</strong>ionen ermutigt und Informationen und Ressourcen mit interessierten<br />
Organisationen ausgetauscht werden. Auf diese Weise wollen die LANFE-Mitglieder<br />
praktisch dazu beitragen, die Umweltkrise in Lesotho abzumildern.<br />
Die in den Philippinen auf der Insel Bohol ansässige umweltbezogene NRO<br />
Community Awareness and Services for Ecological Concern – CASEC wurde von<br />
Frauen-, Farmer-, Fischer- und Jugendgruppen gegründet, um gemeinsam durch<br />
praktische Maßnahmen, begleitet von entsprechenden Bildungsaktivitäten, den<br />
Umweltschutz auf der Insel zu fördern. Der Verein hat zur Zeit mehr als 3.000 Mitglieder<br />
und arbeitet mit überwiegend ehrenamtlichen Kräften. Die Aktivitäten sollen<br />
im Sinne einer basisorientierten, umweltbezogenen Volksbildung systematisiert und<br />
qualifiziert werden. Hierzu wurden lokale Ausbilderteams mit speziellem Fokus auf<br />
Ressourcenmanagement gebildet. Im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit dem IIZ/<br />
DVV konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Auswahl und Weiterbildung eines<br />
Kernausbilderteams, welches je zur Hälfte aus Frauen und Männern besteht. Basisbezogene<br />
Ausbildungen befassen sich mit organischem Anbau, Gartenbau, Verbreitung<br />
von Obstbäumen oder dem Nutzen der Korallenriffe.<br />
Ein weiterer Partner des IIZ/DVV in den Philippinen, das Zentrum <strong>für</strong> Umweltbildung<br />
(Center for Environmental Concerns – CEC), der sich mit der Qualifizierung von<br />
NRO-Fachkräften in der Umweltbildung beschäftigt, hat als entscheidendes Mittel<br />
neben der partizipativen Arbeitsweise und als zentralen Aspekt bei der Entwicklung<br />
angemessener Umweltbildungsinhalte den Bezug auf das latent vorhandene lokale<br />
Wissen von angepaßten technischen Lösungen zur Natur oder zur Land- und Wasserwirtschaft<br />
erkannt. So wurden 1994 Studien erstellt in Zusammenarbeit mit den<br />
Kankanaey in den Kordilleren zu alten Goldschürftechniken, mit den Fischern der<br />
Insel Cabilao/Central Visayas zur Lebenswelt der Wale und mit den T’boli in South<br />
Cotabato zu traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken.<br />
Obwohl es sich bei den drei Beispielen um sehr unterschiedliche Ansätze handelt,<br />
kann doch auf drei wichtige Erkenntnisse bei der Entfaltung einer sozial-ökologischen<br />
EB als Mittel zur Selbsthilfeförderung verwiesen werden:<br />
– Bei unmittelbaren Basisaktivitäten ist die Aufmerksamkeit auf die Sicherung der<br />
Relevanz <strong>für</strong> die Lerner und die Multiplikationsfähigkeit mit eigenen Mitteln durch<br />
die teilnehmenden Gruppen, die Kontinuität und die Nachhaltigkeit begonnener<br />
praktischer Lösungsvorschläge <strong>für</strong> ökologische Probleme der Beteiligten zu<br />
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