Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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und Ausgrenzungen zu überwinden und Bedürfnisse zu befriedigen und damit zu<br />
einer gerechteren Gesellschaft beizutragen (vgl. Sen 1983).<br />
Mit einer gängigen Redensart der Vergangenheit könnte man sagen, daß die <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
ein Massenphänomen ist oder sein sollte. Wenn in vergangenen<br />
Jahren die <strong>Erwachsenenbildung</strong> lediglich von sozialen Minderheiten wahrgenommen<br />
wurde, die sich durch eine starke Motivation und das Streben nach sozialem<br />
Fortkommen auszeichneten, sollte die <strong>Erwachsenenbildung</strong> nunmehr als eine Aktion<br />
angegangen werden, die, obgleich heterogen, breite Massen zusammenbringt<br />
und eine demokratische Integration fördert. In diesem Sinne sollte die <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
ihre kritischen und sozialen Wurzeln aufgreifen und sich innerhalb der Gesellschaft<br />
von Bürgern als eine fortlaufende Bildungsform entfalten, die zu einer<br />
partizipativen Demokratie gehört.<br />
In jedem einzelnen Land muß nun noch das adäquate Profil (s. dazu Tab. 3 auf S.<br />
49) einer pluralistischen und kompetenten <strong>Erwachsenenbildung</strong> definiert werden, um<br />
<strong>für</strong> die berufliche Sphäre, die Politik, die kleinen Wirtschaftskreisläufe und die demokratische<br />
Kultur die geeigneten Fähigkeiten zu entfalten. Dennoch ist die Vertiefung<br />
einiger Schlüsselaspekte notwendig, die objektiv die Möglichkeit beeinflussen,<br />
das in diesem Artikel vorgestellte Konzept einer <strong>Erwachsenenbildung</strong> umzusetzen.<br />
Es handelt sich u.a. um folgende Aspekte:<br />
– das Problem der öffentlichen und privaten Finanzierung;<br />
– die Frage der Qualität und Überprüfung der Ergebnisse der kontinuierlichen<br />
Bildung;<br />
– die Frage nach den Inhalten und nach den Trägern, die sie umsetzen sollen;<br />
– die Koordinierung zwischen den <strong>Institut</strong>ionen und den einzelnen Bereichen, um an<br />
einem Programm und einer Abfolge zur Entwicklung der <strong>Erwachsenenbildung</strong> zu<br />
arbeiten;<br />
– die notwendige Regionalisierung und Dezentralisierung der Strategien zur Durchführung<br />
der <strong>Erwachsenenbildung</strong>;<br />
– die Qualifizierung der Erwachsenenbildner und -bildnerinnen;<br />
– die Verknüpfung der Weiterbildung mit der Grund- und Hochschulausbildung.<br />
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