Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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men betrieblicher Weiterbildung sich auf Theorien<br />
des Lernens in der Arbeitstätigkeit beziehen<br />
sollten. Dazu prüft er die Diskussion über<br />
„Schlüsselqualifikationen“ (S. 70–78) und die<br />
„Handlungsregulationstheorie“ (S. 79–91). Diese<br />
kurzen Skizzen zeigen auch, daß hier noch<br />
ein großer Bedarf an theoretischer Klärung<br />
und empirischer Überprüfung besteht. So sind<br />
die „Methoden arbeitsplatznaher Weiterbildung“<br />
(Kap. 5) weitgehend pragmatisch entwickelt<br />
und höchstens in Ansätzen theoretisch fundiert.<br />
Bei der Darstellung handlungsorientierter<br />
betrieblicher Lernmethoden lassen sich allerdings<br />
die Ansätze der Referenztheorien durchaus<br />
wiederfinden. Abschließend werden die<br />
betrieblichen Bedingungen arbeitsplatznaher<br />
Weiterbildung (Kap. 6) geprüft und Perspektiven<br />
(Kap. 7) gesucht.<br />
Damit sind die verschiedenen Probleme und<br />
Themen betrieblicher Weiterbildung, sofern sie<br />
arbeitsplatznah durchgeführt wird, im Überblick<br />
dargestellt. Einiges wird dabei nur kurz angerissen.<br />
Es wird notwendig sein, dem an vielen<br />
Stellen aufscheinenden Forschungsbedarf<br />
nachzugehen, wenn das Ziel der Diskussion<br />
„um die Pädagogisierung von Unternehmen“<br />
(S. 8) weiter verfolgt werden soll. Diese Intention<br />
ist Ausdruck der Tatsache, daß mit wachsendem<br />
Stellenwert des Personals in den<br />
Unternehmensabläufen Bildungsdenken in<br />
ökonomische Kontexte eindringt und spannende<br />
theoretische und praktische Anstöße gibt.<br />
Der Fokus auf das arbeitsplatznahe Lernen<br />
spart selbstverständlich breite Bereiche der<br />
Weiterbildung aus. Dies ist Absicht. „Dieses<br />
Buch unternimmt nichts dergleichen, bietet aber<br />
eventuell erste Ansatzpunkte <strong>für</strong> solche weiterführenden<br />
Bemühungen“ (S. 12). Relevant<br />
wird deshalb auch, wie sich durch die im betrieblichen<br />
Kontext entstandenen Impulse das<br />
Verhältnis von Arbeiten und Lernen sowie auf<br />
der institutionellen Ebene dasjenige von Unternehmen<br />
und <strong>Erwachsenenbildung</strong>strägern<br />
verschiebt.<br />
(6) Georg Hahn<br />
Die Krise der <strong>Erwachsenenbildung</strong> zwischen<br />
Taylorismus und lean production<br />
(Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes)<br />
Wien 1994, 136 Seiten,<br />
DM 29.90<br />
Die Übergangslage wird als „Krise“ wahrgenommen<br />
(Kap. 2), indem <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
164<br />
auf einen „gesellschaftlichen Wandel“ (Kap. 3)<br />
reagiert. Hahn unternimmt eine Bestandsaufnahme<br />
gegenwärtiger Anstöße, wobei nicht<br />
nur die aktuellen Trends sondiert werden, sondern<br />
auch versucht wird, weitere Entwicklungen<br />
aufzuzeigen. Dabei wird auf ein eigenes<br />
theoretisches Konzept weitgehend verzichtet.<br />
Der Band hat eher den Charakter einer Materialdokumentation,<br />
in dem die verschiedenen<br />
Bruchstücke industriesoziologischer, ökonomischer<br />
und andragogischer Diskussionen zusammengeführt<br />
werden. Man erhält einen<br />
Überblick über die Literatur der letzten Jahre,<br />
der allerdings manchmal äußerst knapp ist.<br />
Zwischen die betriebliche Weiterbildung und<br />
die trägerbezogene <strong>Erwachsenenbildung</strong> hat<br />
sich in den letzten Jahren eine Reihe von<br />
Aktivitäten geschoben, welche die herkömmliche<br />
Zweiteilung des Feldes überschreiten. Je<br />
deutlicher Weiterbildung nach Marktgesichtspunkten<br />
reguliert werden soll, desto notwendiger<br />
wird es, Strategien zu entwickeln,<br />
welche die Funktionsfähigkeit der Vermarktungsprozesse<br />
verbessern. Dies waren einerseits<br />
immer schon Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Werbung, die neuerdings unter dem betriebswirtschaftlichen<br />
Begriff Marketing zusammengefaßt<br />
werden. Andererseits gibt es neue <strong>Institut</strong>ionen,<br />
die wir mit dem Begriff Support-<br />
Strukturen bezeichnet haben. Dabei geht es<br />
vor allem um Beratung.<br />
(7) Norbert Kailer (Hrsg.)<br />
Beratung bei Weiterbildung und Personalentwicklung<br />
Konzepte und Praxisbeispiele von Bildungsträgern<br />
und Unternehmen<br />
(Linde Verlag) Wien 1994, 242 Seiten, DM<br />
53.00<br />
Kailer betont einen Trend hin zur Erweiterung<br />
der Dienstleistungspalette der inner- und überbetrieblichen<br />
Anbieter im Bereich der Weiterbildung<br />
und Personalentwicklung (S. 7). Innerhalb<br />
dieses Spektrums haben Beratungsleistungen<br />
den größten Bedeutungszuwachs erzielt und<br />
sind weitgehend unbestritten. Dabei ist aber<br />
auch zu konstatieren, daß gegenwärtig noch<br />
keineswegs Einigkeit über die verwendeten<br />
Begriffe herrscht. Einen Beitrag zur Klärung von<br />
Begriffen und Strukturen in der Bildungsberatung<br />
unternehmen Christel Balli und Uwe Storm<br />
(S. 15–30). Sie beschreiben Entwicklung und<br />
Begriffsverwendungen und grenzen die Berei-