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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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daß die an CIMO teilnehmenden Betriebe ihre Produktivität kosteneffizient steigern<br />

konnten und eine Zunahme der Beschäftigung und der Gewinne verbuchten. Der<br />

Rahmen <strong>für</strong> eine Kopie und Ausdehnung solcher Programme ist jedoch begrenzt.<br />

Viele öffentliche Eingriffe, die auf Kleinstbetriebe abzielen, sind infolge der mit der<br />

Verwaltung der Programme verbundenen Ausgaben und der hohen Zahl der Firmenpleiten<br />

von kleinen Betrieben sehr kostspielig ...<br />

Es müssen Wege gefunden werden, damit sich die öffentlichen Ausbildungseinrichtungen<br />

wieder neu an der Nachfrage der Konsumenten und des Marktes orientieren.<br />

Oft ist es am besten, öffentliche Mittel von den Ausbildungsanbietern auf<br />

die Nachfrageseite des Marktes zu verlagern, so daß die betreffenden Arbeitnehmer<br />

in einem wettbewerbsorientierten Umfeld das Ausbildungsangebot alternativer<br />

Anbieter in Anspruch nehmen können.<br />

In einigen lateinamerikanischen Ländern hat man einen solchen Weg verfolgt. Dabei<br />

wurde den Ausbildungseinrichtungen <strong>für</strong> die vorberufliche Ausbildung die Finanzierung<br />

durch Lohnsteuereinnahmen garantiert, obwohl sie oft nicht in der Lage<br />

waren, ihren Absolventen einen Arbeitsplatz zu verschaffen. Mit den richtigen Anreizen<br />

haben sich aber viele gleichartige Einrichtungen entwickelt, die jetzt nützliche<br />

Ausbildungsangebote direkt an private Betriebe und Einzelpersonen verkaufen.<br />

Die Nutzung von Ausbildungsgutscheinen <strong>für</strong> Arbeitnehmer und Steuergutschriften<br />

<strong>für</strong> Unternehmer in Chile ist ein Beispiel <strong>für</strong> eine erfolgreiche Reform auf diesem<br />

Gebiet. Die Gutscheine werden an bestimmte Zielgruppen verteilt – an junge arbeitslose<br />

Arbeiter, in der Regel Frauen. Zur gleichen Zeit werden Rechte zum Angebot<br />

von Ausbildungskursen von einer staatlichen Stelle an wettbewerbsorientierte staatliche<br />

und private Ausbildungsorganisationen versteigert. Die Deckung ihrer Kosten<br />

hängt davon ab, ob eine Mindestzahl von Lehrlingen nach Abschluß der Ausbildung<br />

einen Arbeitsplatz findet. Auf diese Weise wird die Last zur Planung eines erfolgreichen<br />

Ausbildungsprogramms dorthin verlagert, wo sie hingehört – auf die Ausbildungseinrichtungen.<br />

Private Ausbildungsanbieter treten auch in den im Umbruch befindlichen Volkswirtschaften<br />

Osteuropas und Asiens auf, sie lehren beispielsweise Fremdsprachen und<br />

Computerkenntnisse sowie Fachwissen im Ausbildungsbereich. Vor den Umwälzungen<br />

waren alle Ausbildungseinrichtungen öffentlich, und nur wenige orientierten sich<br />

an neuen Qualifikationen, die in einer modernen Marktwirtschaft benötigt werden.<br />

Der Staat kann Initiativen des privaten Sektors unterstützen, indem er Beschränkungen<br />

<strong>für</strong> das private Ausbildungsangebot beseitigt: Preiskontrollen <strong>für</strong> Unterrichtsgebühren,<br />

übermäßige Anforderungen bezüglich der Lehrpläne und der Wettbewerb<br />

mit subventionierten öffentlichen Einrichtungen beschränken alle das Angebot des<br />

privaten Sektors ...<br />

(Quelle: Weltbank: Weltentwicklungsbericht ..., S. 43-49)<br />

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