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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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– die Schaffung demokratischer Gesellschaften von Bürgern;<br />

– die Kooperation zwischen den NGOs und dem Staat zur Durchsetzung der neuen<br />

Strategien;<br />

– die Erneuerung der Methoden der Bildungsarbeit.<br />

Kurzum, es ist notwendig, daß die <strong>Erwachsenenbildung</strong> schlüssige Antworten gibt,<br />

daß sie um ihre Erfolge weiß, aber ebenso um ihre Unzulänglichkeiten und Mißerfolge<br />

(wie z.B. die Überideologisierung, die unzureichende Fähigkeit, ihre Teilnehmer<br />

an sich zu binden, und die geringe Aufmerksamkeit, die sie den Lernleistungen<br />

zukommen läßt).<br />

Deutlich geworden ist in der Region ein Erlahmen der staatlichen Fähigkeit, Projekte<br />

durchzuführen, die den neuen Lernbedürfnissen der Erwachsenen entsprechen;<br />

deutlich erkennbar ist ein Mangel an Fachkräften der öffentlichen Verwaltung, die<br />

solche Projekte ausarbeiten könnten, sowie das Fehlen staatlicher Initiativen zu<br />

gemeinsamer Aktion mit privaten <strong>Institut</strong>ionen der zivilen Gesellschaft. Zudem mangelt<br />

es an mittel- und langfristigen Perspektiven, die die notwendigen Veränderungen<br />

in der öffentlichen <strong>Erwachsenenbildung</strong> bewirken könnten (vgl. Osorio 1994, S.<br />

71). Aus diesen Gründen ist es auch unerläßlich, Verantwortlichkeiten und Strategien<br />

des Staates bei der Durchsetzung der <strong>Erwachsenenbildung</strong> in jedem einzelnen<br />

Land der Region neu zu definieren.<br />

2. <strong>Erwachsenenbildung</strong> und Entwicklung<br />

Untersuchungen haben ergeben, daß die <strong>Erwachsenenbildung</strong>, gemessen an den<br />

unbefriedigten Bildungsbedürfnissen der erwachsenen Bevölkerung, in Lateinamerika<br />

quantitativ nur bescheidene Ergebnisse erzielt hat (vgl. García Huidobro 1994,<br />

S. 34), die jedoch in ihrer reichen Vielfalt qualitativ sehr bedeutsam sind (vgl. Palma<br />

1994). Eine systematische Betrachtung dieser positiven Ergebnisse, insbesondere<br />

im Bereich der <strong>Erwachsenenbildung</strong> <strong>für</strong> die ärmeren Bevölkerungsschichten, macht<br />

drei Zielebenen deutlich (vgl. García Huidobro 1994, S., 35):<br />

– In erster Linie zielt diese <strong>Erwachsenenbildung</strong> auf die Lösung alltäglicher und<br />

dringlicher Probleme des Überlebens, der wirtschaftlichen Möglichkeiten und der<br />

Lebensqualität der Teilnehmer.<br />

– Auf einer zweiten, strategischen Ebene wird der Versuch unternommen, die<br />

unmittelbaren Aktionen mit einer mittel- und langfristigen Vision in Einklang zu<br />

bringen, welche die Veränderung der Gesellschaft zum Ziel hat.<br />

– Auf einer dritten Ebene werden Initiativen entwickelt, in den breiten Bevölkerungsschichten<br />

sozial handelnde Personen auszubilden, die in der Lage sind, ihre<br />

modernen Bürgerrechte aktiv wahrzunehmen.<br />

Hierbei stoßen wir jedoch auf ein grundlegendes Problem, nämlich den Mangel an<br />

sozialer Glaubwürdigkeit der <strong>Erwachsenenbildung</strong> bei den einflußreichsten sozialen<br />

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