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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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versuche (vgl. Taylor u.a. 1985, Mayo/Thompson 1995) –, ist die Volksbildung, die<br />

ihren Ursprung in Lateinamerika hat, inzwischen aber auch in Frankreich, im französischen<br />

Teil Kanadas und auf der Iberischen Halbinsel stark vertreten ist, ein kraftvolles<br />

Moment der politisch ausgerichteten Basiserwachsenenbildung <strong>für</strong> den Wandel.<br />

In den vorangegangenen Absätzen habe ich die Grundsätze der demokratischen<br />

und egalitären Identität und Merkmale der internationalen <strong>Erwachsenenbildung</strong>sbewegung<br />

sowie einige ihrer Verbindungen zu nationalen und regionalen radikalen<br />

Traditionen aufgezeigt. Betrachtet man das tatsächliche Angebot und die tägliche<br />

Arbeit der Erwachsenenbildner, stehen jedoch zwei andere Aspekte der Erwachsenen-<br />

bzw. weiterführenden Bildung im Vordergrund.<br />

Zum einen spiegelt sich die o. e. berufliche Ausrichtung der Hochschulausbildung in<br />

der Berufsorientierung der Erwachsenen- bzw. weiterführenden Bildung wider. Der<br />

Großteil des Angebots hat eindeutig wirtschaftlich-zweckmäßige Zielrichtungen, sei<br />

es <strong>für</strong> die einzelnen Lernenden, ihre Arbeitgeber oder im weiteren Sinne <strong>für</strong> die<br />

Volkswirtschaft und den Staat. Die berufliche Fortbildung – oder berufliche Weiterentwicklung<br />

– hat ein hohes ertragbringendes Potential <strong>für</strong> anbietende Bildungseinrichtungen<br />

wie z.B. Universitäten. Sie ist wichtig, weil die technischen Kenntnisse in<br />

den volkswirtschaftlich ausschlaggebenden und in puncto Wissen und Fähigkeiten<br />

besonders anspruchsvollen Berufssparten schnell überholt sind. Aus diesem Grund<br />

spielt sie in den relevanten Ressorts von Regierungen und internationalen Zusammenschlüssen<br />

wie der Europäischen Union und der OECD eine dominierende Rolle.<br />

Schlüsselthemen sind hier der Einsatz neuer Lehrmethoden und das Erlernen des<br />

Umgangs mit den neuen Informationstechnologien sowie die Praktizierung des Lernens<br />

am Arbeitsplatz durch die lernende Organisation, wozu z.B. die Universität<br />

selber gehören könnte (vgl. Duke 1992). In zunehmendem Maße vollzieht sich die<br />

berufliche Fortbildung oder berufliche Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit Arbeitgeberorganisationen<br />

und am Arbeitsplatz (berufsbegleitendes Lernen). Im Gegensatz<br />

zur sonstigen <strong>Erwachsenenbildung</strong> verfolgt sie im allgemeinen keine sozialpolitischen<br />

Ziele. Sie hebt individuelle sozioökonomische Ungleichheiten eher<br />

hervor, als daß sie sie reduziert.<br />

Das zweite derzeitige Schwerpunktthema <strong>für</strong> Lehrkräfte in der Erwachsenen- bzw.<br />

weiterführenden Bildung – insbesondere in Universitäten und anderen formellen<br />

Bildungseinrichtungen, wie „Junior Colleges“ (Colleges, in denen die ersten beiden<br />

Jahre eines vierjährigen Studiums absolviert werden), Technischen Hochschulen<br />

oder Fachschulen verschiedener Art – ist der Zugang <strong>für</strong> „nicht traditionelle“ oder auf<br />

dem „Zweiten Bildungsweg“ befindliche Erwachsene zur formellen Hochschulausbildung.<br />

Eine spezifisch britische Erfindung der achtziger Jahre, die bis<br />

heute nichts von ihrer Bedeutung verloren hat, sind anscheinend spezielle Kurse<br />

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