Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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Sammelbesprechungen<br />
Frauenbildung<br />
Zunehmend finden wir Publikationen, die sich<br />
speziell mit „Frauenbildung“ und „Frauen in<br />
der <strong>Erwachsenenbildung</strong>“ auseinandersetzen.<br />
In dieser Sammelbesprechung sollen sechs<br />
solcher Arbeiten vorgestellt weren. Zwei davon<br />
befassen sich mit historischen Entwicklungen:<br />
(1) Christiane Brokmann-Nooren<br />
Weibliche Bildung im 18. Jahrhundert<br />
„Gelehrtes Frauenzimmer“ und „gefällige<br />
Gattin“<br />
Beiträge zur Sozialgeschichte der Erziehung,<br />
Band 2<br />
(Bibliotheks- und Informationssystem der<br />
Universität) Oldenburg 1994, 280 Seiten,<br />
DM 25.00<br />
(2) Geesche Dannemann<br />
Frauenbildung zu Frauenschulung im<br />
Nationalsozialismus<br />
Am Beispiel der Bildungsarbeit Bertha<br />
Ramsauers in der Heimvolkshochschule<br />
Husbäke/Edewecht<br />
(Bibliotheks- und Informationssystem der<br />
Universität) Oldenburg 1994, 97 Seiten,<br />
DM 3.00<br />
Eine Arbeit ist der Situation der beschäftigten<br />
Frauen in der <strong>Erwachsenenbildung</strong> gewidmet:<br />
(3) Birgit Meyer-Ehlert<br />
Frauen in der Weiterbildung<br />
(Leske + Budrich Verlag) Opladen 1994,<br />
232 Seiten, DM 28.00<br />
Zwei Arbeiten dokumentieren Organisationskonzepte<br />
von „Frauenstudien“:<br />
(4) Irmhild Kettschau/Verena Bruchhagen/<br />
Gisela Steenbuck u.a.<br />
Frauenstudien<br />
Qualifikationen <strong>für</strong> eine neue Praxis der<br />
Frauenarbeit<br />
(Centaurus Verlag) Pfaffenweiler 1993, 206<br />
Seiten, DM 38.00<br />
(5) Heike Fleßner/Marianne Kriszio/Rita<br />
Kurth/Lydia Potts (Hrsg.)<br />
Women‘s Studies im internationalen<br />
Vergleich<br />
(Centaurus Verlag) Pfaffenweiler 1994, 240<br />
Seiten, DM 58.00<br />
Schließlich präsentiert eine Arbeitsgruppe des<br />
Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong><br />
einen „Rahmenplan Frauenbildung“:<br />
(6) Ursula Eberhardt/Katarina Weiher<br />
(Hrsg.)<br />
Rahmenplan Frauenbildung<br />
Differenz und Gleichheit von Frauen<br />
(<strong>Deutsches</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong>)<br />
Frankfurt/M. 1994, 312 Seiten, DM<br />
7.00<br />
Christiane Brokmann-Nooren stellt in einer detailreichen<br />
Untersuchung die Konzeptionen <strong>für</strong><br />
weibliche Bildung im 18. Jahrhundert vor. Ihre<br />
Fragestellungen lauten: „Wie haben sich Menschen<br />
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
auf verschiedenen Ebenen, in unterschiedlichsten<br />
Publikationsorganen und -formen<br />
mit dem Thema ,weibliche Bildung‘ auseinandergesetzt?<br />
Welche Begründungen liefern<br />
sie da<strong>für</strong>, sich überhaupt mit dem Thema<br />
zu beschäftigen? Welches Frauenbild liegt ihren<br />
Gedanken zugrunde? Was gestehen sie<br />
Frauen in Sachen (Verstandes-)Bildung zu,<br />
wo möchten sie Grenzen setzen und warum?<br />
Welche Bildungswege sollen Frauen gehen,<br />
was ist Bildungsziel? Warum also sollen sich<br />
Frauen bilden lassen und von wem? In welche<br />
Richtung und mit welcher Intention?“ (S. 13f.).<br />
Christiane Brokmann-Nooren sichtet zur Beantwortung<br />
ihrer Fragen vier verschiedene<br />
Quellengruppen, nämlich „Frauenzimmerkataloge/-lexika“,<br />
„Hausväterliteratur“, moralische<br />
Wochenschriften aus den 20er bis 40er Jahren<br />
des 18. Jahrhunderts sowie Schriften, Reden,<br />
Briefe, Gedichte und Aufzeichnungen von Frauen,<br />
die sich zum Thema weibliche Bildung<br />
geäußert haben. Jeder dieser Quellen ist ein<br />
eigenes Kapitel gewidmet, in dem chronologisch<br />
und aufeinander bezogen die wesentlichen<br />
Argumentationen herausgearbeitet werden.<br />
Davor skizziert Christiane Brokmann-<br />
Nooren jedoch in einem ersten Kapitel die<br />
Entwicklung der Mädchen- und Frauenbildung<br />
in Deutschland vom Mittelalter bis zum Ende<br />
des 17. Jahrhunderts. Als Ausgangspunkt findet<br />
sie hier das Ideal des „gelehrten Frauenzimmers“,<br />
das allerdings weitgehend auf eng<br />
begrenzte Bevölkerungskreise zugeschnitten<br />
war. Im zweiten Kapitel charakterisiert sie die<br />
Situation in Deutschland an der Schwelle zum<br />
18. Jahrhundert, das als „Jahrhundert der Aufklärung“<br />
gilt. Die Kapitel 3 bis 7 bilden die<br />
Hauptteile der Arbeit, in denen die genannten<br />
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