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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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Übergangsländern verursacht sind. Aber hierzu steht in eigentümlichem Widerspruch<br />

die Tatsache, daß gerade im Bereich der allgemeinen und der politischen<br />

Bildung internationale Organisationen ihre finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

anbieten, aber viele der vorhandenen Möglichkeiten nicht genutzt werden.<br />

Schließlich gibt es einen Widerspruch, der nicht besonders kommentiert werden muß:<br />

In den Verfassungen der meisten hier betrachteten Länder ist das Recht auf Bildung<br />

als Menschenrecht verankert.<br />

Schluß<br />

Wie überall, bei Berücksichtigung jeweils besonderer Umstände, hängen die Rolle<br />

und die Möglichkeit der <strong>Erwachsenenbildung</strong> stark von den jeweiligen sozialen Voraussetzungen<br />

und den Motiven <strong>für</strong> die Durchführung von <strong>Erwachsenenbildung</strong> ab.<br />

Ganz generell sind bessere Bildungschancen und die Attraktivität des Bildungssystems<br />

wichtig <strong>für</strong> die <strong>Erwachsenenbildung</strong>. Wenn diese Voraussetzungen nicht<br />

erfüllt sind, dann kann <strong>Erwachsenenbildung</strong> mit einem einigermaßen hohen Qualitätsstandard<br />

nicht verwirklicht werden. Ähnliches kann zum Verhältnis zwischen<br />

Lebensqualität und Gesellschaft ausgesagt werden: In einer Gesellschaft, in der der<br />

Kampf um die Befriedigung der Grundbedürfnisse im Vordergrund steht und Leben<br />

zunächst der Kampf ums Überleben bedeutet, kann man keine große Beteiligung<br />

von Erwachsenen an Bildungsangeboten erwarten.<br />

Die zweite Voraussetzung besteht in der Notwendigkeit, den Staat <strong>für</strong> die Wahrnehmung<br />

von Bedürfnissen und Motivationen der <strong>Erwachsenenbildung</strong> zu sensibilisieren.<br />

Dieser Pfeiler des Bildungssystems, besonders in seiner gegenwärtigen Erscheinungsform,<br />

ist untrennbar mit gesellschaftlicher Entwicklung überhaupt verknüpft.<br />

Durch seine Angebote übt die <strong>Erwachsenenbildung</strong> direkten Einfluß auf die<br />

soziale Entwicklung aus, wobei sie selbst ein bestimmender Teil des Lebens- und<br />

Arbeitsumfeldes wird. Der Staat sollte alles im Rahmen seiner Möglichkeiten liegende<br />

unternehmen, um sowohl den manifesten als auch den latenten, noch versteckten<br />

Bedürfnissen der Bürger entgegenzukommen. Und unter diesen Bedürfnissen,<br />

oft noch verdeckt oder auch nur verschlüsselt, stoßen wir sehr häufig auf das Bedürfnis<br />

nach politischer Bildung oder nach Erziehung zur Demokratie. Wir müssen<br />

feststellen, daß aus mancherlei Gründen diese Bedürfnisse noch nicht manifest sind,<br />

das heißt aber nicht, daß wir sie einfach ignorieren können. Sie müssen dringend in<br />

Betracht gezogen werden. Aber natürlich werden die Übergangsländer noch <strong>für</strong> eine<br />

ganze Weile mit einem Problem zu tun haben, das wir als „Kultivierung von Demokratie“<br />

bezeichnen können. In diesem Zusammenhang sollten die Regierungen nicht<br />

vergessen, daß in der Verfolgung und Realisierung dieser Kultivierung die Bildung<br />

und das Lernen Erwachsener da<strong>für</strong> sehr wohl die besten Partner sein können.<br />

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