Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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Armutsbekämpfung durch Hilfe zur Selbsthilfe, verbessern. Dies ist die eine Seite<br />
der Medaille Entwicklungspolitik; die andere ist die Veränderung der Lebensgewohnheiten<br />
in den reichen Industrieländern, um weltweit gerechtere Marktstrukturen zu<br />
schaffen, um den nachfolgenden Generationen eine lebensfähige Umwelt zu hinterlassen,<br />
um ein friedliches Miteinander verschiedener Kulturen zu ermöglichen und<br />
um wachsender Armut und Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft zu begegnen.<br />
Entwicklung in diesem Sinne macht es notwendig, breiteste Kreise der Bevölkerung<br />
über globale Zusammenhänge zu informieren und sie zu motivieren, entsprechend<br />
ihren Erkenntnissen zu handeln. Gerade die Volkshochschulen (VHS) sind - indem<br />
sie ganz unterschiedliche Gruppen von Erwachsenen ansprechen - prädestiniert,<br />
entwicklungspolitische Themen anzubieten.<br />
Entwicklungspolitische Bildungsarbeit befaßt sich im Rahmen von „Eine Welt <strong>für</strong> alle“<br />
mit strukturellen Fragen des Nordens und des Südens, des Westens und des Ostens.<br />
Bildungsarbeit muß vermitteln, daß wir in einer Welt globaler Zusammenhänge leben,<br />
Veränderungen selten unabhängig von Rückwirkungen aus und in anderen Bereichen<br />
sind. So sind auch Armut und Reichtum nicht voneinander unabhängig, weder<br />
in der Realität noch in der Analyse, schon gar nicht in auf Veränderungen gerichteten<br />
Entwicklungsprozessen. Teilen kann auf individueller Ebene helfen, ohne<br />
strukturelle Veränderungen auf nationaler und internationaler Ebene wird es keine<br />
breitenwirksamen und nachhaltigen Entwicklungen geben können.<br />
Das sektorale Projekt zur entwicklungspolitischen Bildungsarbeit des IIZ/DVV gibt<br />
auf verschiedene Weisen Anregungen und Hilfestellungen. Schwerpunkte der Aktivitäten<br />
sind Mitarbeiterfortbildungen, die in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden<br />
der VHS durchgeführt werden, sowie die Herausgabe von Materialienbänden<br />
<strong>für</strong> Lehrende und Teilnehmende. Wenn in musisch-manuellen Kursen oder Sprachkursen<br />
Kulturen aus Afrika, Asien und Lateinamerika vorgestellt werden, können<br />
Teilnehmende erreicht werden, die sich oft noch gar nicht mit globalen Struktur- und<br />
Entwicklungsfragen auseinandergesetzt haben. Über ganz konkrete kulturelle Leistungen<br />
fremder Völker gewinnen sie dann oft auch das Interesse an den sozialen<br />
und politischen Problemen dieser Länder. Kurse, die unsere und fremde Koch- und<br />
Ernährungsgewohnheiten aufgreifen, treffen sehr schnell auf Fragen wie Überkonsum,<br />
ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen und ökologische Probleme.<br />
Wichtig sind <strong>für</strong> uns zwei weitere Gesichtspunkte: Die weltweiten Aktivitäten des IIZ/<br />
DVV und die Durchführung von Bildungsprojekten in Zusammenarbeit mit Partnern<br />
in Entwicklungsländern haben einen großen Beitrag dazu geleistet, daß Themen zu<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika, damit auch die Armutsbekämpfung und Hilfe zur<br />
Selbsthilfe, einen wichtigen Stellenwert in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit<br />
der VHS erlangt haben. Es ist erkennbar, daß von unseren Partnern in Entwicklungsländern<br />
erwartet wird, daß wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit an den VHS<br />
Informationen über die reale Lage in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas<br />
vermitteln, da sie darin einen Beitrag zu notwendigen globalen Veränderungs-<br />
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