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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 6 Explanative <strong>Untersuchung</strong> und Ergebnisse 123<br />

überlagert eine durch die Gruppe getragene und durch viele individuelle Einflüsse entstandene<br />

Gruppeneinstellung bzw. Werthaltung (= soziale Repräsentation von Qualität) die persönliche<br />

Einstellung.<br />

Die Überprüfung der Hypothese Hc bestätigt die Vermutung, dass zwischen der sozialen Repräsentation<br />

von Qualität und dem Gruppenklima sowie der Kontakthäufigkeit und der Ausprägung<br />

<strong>des</strong> Gruppengefühls ein Zusammenhang besteht. Die gefundenen Ergebnisse in Hauptund<br />

Fallstudie sind jedoch nicht vollständig deckungsgleich. In beiden <strong>Untersuchung</strong>en bestätigten<br />

sich die auf Moscovici (1984) sowie Lehmann-Grube (1998) gestützten Vermutungen<br />

bezüglich eines positiven <strong>Einfluss</strong>es zwischen dem Gruppenklima und der sozialen Repräsentation<br />

von Qualität. Gleiches gilt für die durch das Individuum empfundene Gruppenzugehörigkeit,<br />

weshalb dem Gruppen- bzw. Teambildungsprozess auch mit Blick auf das betriebliche<br />

Qualitätsbewusstsein eine hohe Bedeutung zukommen sollte. Nur auf einem Organigramm vorhandene<br />

und in der Realität nicht oder nur kaum umgesetzte Gruppenstrukturen können die<br />

soziale Repräsentation von Qualität folglich negativ beeinflussen. Ein weniger homogenes Bild<br />

ergibt sich bei der Frage nach dem <strong>Einfluss</strong> der Kontakthäufigkeit zwischen Beschäftigten und<br />

Führungskraft. In der Hauptstudie zeigt sich hier ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang in<br />

der Form, dass eine hohe Kontakthäufigkeit zu einem positiven <strong>Einfluss</strong> auf das betriebliche<br />

Qualitätsbewusstsein beiträgt. Dieser Befund wird in der Fallstudie jedoch nicht bestätigt. Eine<br />

qualifizierte Suche nach Gründen gestaltet sich schwierig, da die Ursache u. a. in betrieblichen<br />

Strukturen oder innerbetrieblichen Eigenheiten liegen kann. Eine Annahme, die hier jedoch auf<br />

Grund fehlender Informationen nicht weiter diskutiert werden kann, bezieht sich auf die Aufbauorganisation<br />

und die damit verbundenen Hierarchiestrukturen in den einzelnen Unternehmen.<br />

An dieser Stelle erscheint weiterer Forschungsbedarf notwendig, um mögliche Einflüsse<br />

im Detail zu klären.<br />

Die Hypothesen Hd und He untersuchen den <strong>Einfluss</strong> von Qualitätszielen und -politik auf das<br />

betriebliche Qualitätsbewusstsein. Die Befunde bestätigen die Annahme, dass <strong>zum</strong> einen zwischen<br />

den formulierten und kommunizierten Qualitätszielen bzw. der Qualitätspolitik und der<br />

Wahrnehmung von Qualität ein positiver Zusammenhang besteht. Zum anderen wird eine signifikante<br />

Korrelation mit der Motivation <strong>zum</strong> Handeln nachgewiesen. Die Ergebnisse aus Abschnitt<br />

6.2 werden in Tabelle F.9 in Anhang F durch einen weiteren t-Test dahingehend bestätigt,<br />

dass das QM-System keinen <strong>Einfluss</strong> auf die nachgewiesenen Befunde hat. Dies bedeutet, dass<br />

Qualitätsziele einen bedeutsamen Beitrag leisten, damit die Beschäftigten die Produkt- bzw.<br />

Prozessqualität als persönliches Anliegen betrachten. Außerdem bewirkt das Thema Qualität<br />

eine Treiberfunktion für erreichbare bzw. erstrebenswerte Unternehmens- oder Gruppenziele.<br />

Weiterhin wird deutlich, dass auch die Unternehmen, die kein formales QM-System eingeführt<br />

haben, Qualitätsziele formulieren und kommunizieren. Die Tatsache, dass diese Unternehmen

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