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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 3 Auswahl eines Ansatzes zur Beschreibung <strong>des</strong> Führungsverhaltens 49<br />

liegt es nahe, den Begriff der Führung zunächst zu beschreiben. Stogdill (1974, S. 7) bemerkt<br />

dazu:<br />

„There are almost as many different definitions of leadership as there are persons<br />

who have attempted to define the concept.“<br />

Auch für Steinle (1978) steht fest, dass es Schwierigkeiten bereitet, den Begriff in einer einzigen<br />

Definition zu fassen, da dieser sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch aus psychologischer,<br />

soziologischer und philosophischer Sicht untersucht werden kann. Neuberger (1994)<br />

beschreibt Führungsdefinitionen und Führungstheorien vor dem Hintergrund, ein kritisches Bewusstsein<br />

zu schaffen, Führung nicht als etwas Gegebenes zu sehen und nicht den Versuch zu<br />

unternehmen, eine synthetische Definition zu konstruieren, die alle Facetten vereinigt. Um an<br />

dieser Stelle eine praktikable Beschreibung von Führung zu formulieren, ist es nötig, den Begriff<br />

sehr weit zu fassen. Führung wird daher als Prozess betrachtet, der folgende Aspekte <strong>des</strong><br />

Arbeitslebens beeinflusst:<br />

• die Aufgabenziele und Strategien einer Gruppe oder Organisation,<br />

• die Personen in der Organisation zur Implementierung dieser Strategien und <strong>zum</strong> Erreichen<br />

der Ziele,<br />

• den Gruppenzusammenhalt und die Identifikation mit jener sowie<br />

• die Unternehmenskultur (vgl. z. B. Yukl 2002).<br />

Diese Eingrenzung von Führung wird durch folgende Definition geringfügig erweitert:<br />

„Führung wird als zielorientierte, wechselseitige und soziale Beeinflussung zur Erfüllung<br />

gemeinsamer Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation definiert.<br />

Sie vollzieht sich zwischen hierarchisch unterschiedlich gestellten Personen“<br />

(Wunderer 2000, S. 19).<br />

Eine der Hauptkontroversen in den unterschiedlichen Führungstheorien (vgl. Abschnitt 3.3)<br />

besteht in der Frage, ob Führung eher als sozialer Beeinflussungsprozess betrachtet wird, oder<br />

davon ausgegangen wird, dass in allen Gruppen Rollenspezialisierungen bestehen und die Rolle<br />

<strong>des</strong> Vorgesetzten eine davon ist. Von diesen verschiedenen Ausgangspunkten hängt wiederum<br />

ab, ob gegenseitige <strong>Einfluss</strong>nahmeprozesse untersucht werden oder eine Konzentration auf die<br />

Attribute und Aktionen eines Einzelnen erfolgt. Die Problematik der fehlenden Vergleichbarkeit<br />

dieser beiden Ansätze ist offensichtlich. Es gibt jedoch eine gewisse Übereinstimmung über die<br />

folgenden drei Annahmen, die jeder Führungstheorie zugrunde liegen (z. B. Kieser 1987):

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