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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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38 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

Die Erwartungs-Wert-Theorien gehen in ihrem Kern davon aus, dass sich das menschliche<br />

Handeln <strong>zum</strong> einen durch subjektive Bewertungen von Handlungsergebnissen bzw.<br />

Handlungsfolgen sowie <strong>zum</strong> anderen durch subjektive Erwartungen darüber, dass einer<br />

bestimmten Handlung ein Ergebnis folgt oder nicht folgt, beschreiben und vorhersagen<br />

lässt. Als Erweiterung der Modelle von Vroom (1964) und Heckhausen (1977) stellt<br />

Krampen (2000, S. 41) ein „Differenziertes Erwartungs-Wert-Modell“ vor. Dieses Modell<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass es zur Handlungsvorhersage in, für das Individuum<br />

unbekannten, komplexen und kaum strukturierbaren Situationen neben den situativ<br />

gebundenen Variablen auch Persönlichkeitsvariablen (Situationswahrnehmung durch das<br />

Individuum) berücksichtigt. Situations- und handlungsspezifische Variablen sind folglich<br />

für Handlungsanalysen dann relevant, wenn eine Situation von einem Individuum subjektiv<br />

gut strukturiert werden kann, also bekannt und eindeutig ist.<br />

Krampen et al. (1993) stufen die Zusammenhänge globaler sowie regionaler Umweltprobleme<br />

bei der Ermittlung <strong>des</strong> Umweltbewusstseins als äußerst komplexes, wenig transparentes<br />

und dynamisches System ein und haben für die Handlungsanalysen bereichsspezifische<br />

Generalisierungen (handlungstheoretische Persönlichkeitsmerkmale) der Valenzund<br />

Erwartungsvariablen vorgestellt. Sie beziehen sich auf (a) das Selbstkonzept eigener<br />

Fähigkeiten, (b) die Kontrollüberzeugung, (c) das Vertrauen, (d) das Konzeptualisierungsniveau<br />

und (e) die Wertorientierung. Für die Operationalisierung <strong>des</strong> Umweltbewusstseins<br />

setzen sie daher einen Fragebogen ein, der neben soziodemografischen Variablen<br />

Items <strong>des</strong> umweltbewussten Handelns sowie eine auf umweltbezogenes Handeln gerichtete<br />

Motivationsvariable enthält. Weiterhin werden mit sechs Kurzskalen für das umweltbewusste<br />

Handeln bereichsspezifische Persönlichkeitsmerkmale (z. B. wahrgenommene<br />

Umweltproblematik, Verinnerlichung) erfasst.<br />

2.4.2 Ableiten von Analogien zwischen Qualitäts- und Umweltbewusstsein<br />

Die älteren Arbeiten <strong>zum</strong> Thema Umweltbewusstsein folgen der Annahme, dass Bewusstsein<br />

als Einstellungskonstrukt zu verstehen ist. In der psychologisch geprägten Umweltbewusstseinsforschung<br />

findet sich die „klassische“ Trennung in verschiedene Dimensionen von<br />

Einstellung. Die häufig geäußerte Kritik an den frühen Ansätzen der Umweltbewusstseinsforschung<br />

zielt auf die inkonsistente Anzahl der Komponenten von Umweltbewusstsein sowie seine<br />

fehlende theoretische Begründung, warum welche Komponente eingeführt oder weggelassen<br />

wurde, ab (Urban 1986, S. 364f.). Die konzeptionelle Uneinheitlichkeit in der „Dimensionierung“<br />

von Umweltbewusstsein hat eine Reihe von Folgen, von denen hier nur die unterschied-

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