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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 15<br />

also auf Handlung konzentriert haben (Behaviorismus). Die behavioristischen Theorien gehen<br />

von einer S-R Beziehung aus, d. h. Stimuli liefern einen Input an den Organismus und dieser<br />

antwortet (Output) mit einem bestimmten Response. Den dazwischen liegenden Bewusstseinsprozessen<br />

wird „Black-Box-Charakter“ unterstellt. Im Gegensatz dazu versuchen kognitive<br />

Theorien1 die Prozesse zwischen dem Input und dem Output zu betrachten (Herkner 2001).<br />

Alle weiteren Entwicklungen2 können auf diese beiden grundlegenden Lehrmeinungen zurückgeführt<br />

werden (Fishbein und Ajzen 1975, S. 21).<br />

In der kognitiven Psychologie werden, im Gegensatz <strong>zum</strong> Behaviorismus, Wahrnehmung, Einstellung<br />

oder Meinungsbildung als intervenierende Variablen herausgestellt. Der hier zugrunde<br />

gelegte theoretische Rahmen ist also durch eine Vielzahl von Einflüssen gekennzeichnet<br />

(Gadenne und Oswald 1991). Von der Vielzahl der Weiterentwicklungen soll hier nur erwähnt<br />

werden, dass sich die Lerntheorie von der reinen behavioristischen Sichtweise (pure S-R Terminologie)<br />

zu einer kognitiven Lerntheorie weiterentwickelt hat (Isen 1994). Der Vorteil dieser<br />

kognitiven Lerntheorie ist darin zu sehen, dass sie Erklärungsmöglichkeiten für Phänomene liefert,<br />

die mit der reinen behavioristischen Theorie nicht erfasst wurden (Herkner 2001, S. 66).<br />

An diesem Entwicklungsverlauf ist zu erkennen, dass weitgehende Einigkeit darin besteht, dass<br />

kognitive Strukturen einen bedeutenden Erklärungsbeitrag <strong>zum</strong> Verhalten und somit auch <strong>zum</strong><br />

Bewusstsein liefern.<br />

Abbildung 2.1: Verständnis über den Zusammenhang von Einstellung und Verhalten<br />

Darüber hinaus haben Normen einen <strong>Einfluss</strong> auf das Verhalten (vgl. Abbildung 2.1), weshalb<br />

in den folgenden Unterkapiteln die Begriffe Einstellung und Normen sowie der eng mit Normen<br />

verbundene Begriff der Werte näher erläutert werden.<br />

1 Die Dissonanztheorie von Festinger (1978) stellt ein Beispiel für den kognitiven Ansatz dar, während die<br />

Lerntheorie von Skinner (1953) ein Beispiel für eine behavioristische Theorie ist.<br />

2 Eine Übersicht findet sich etwa bei Fishbein und Ajzen (1975).

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