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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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56 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

3.3.2 Ansatz von Macht und <strong>Einfluss</strong> bzw. Mikropolitik<br />

Führungsansätze auf Basis von Macht und <strong>Einfluss</strong> beruhen auf der <strong>Untersuchung</strong> von <strong>Einfluss</strong>prozessen<br />

von Führenden und anderen Personen sowie von Macht in Gruppen, teilweise<br />

verbunden mit Rollentheorien. Führung ist mit Macht verbunden; es ist beispielsweise eine<br />

Macht, Entscheidungen treffen zu dürfen. Hier wird allerdings deutlich, dass nicht nur die Beeinflussung<br />

von Beschäftigten, sondern auch von Gleichgestellten und Vorgesetzten betrachtet<br />

werden kann (z. B. bei Partizipation und Delegation). Für Führungskräfte sind <strong>Einfluss</strong> oder<br />

Positionsmacht vor allem dort wichtig, wo mit Widerständen zu rechnen ist und wo Kontrolle<br />

über Personen nötig ist, die die Abläufe stören (Yukl 2002). Forschungsfragen auf diesem<br />

Gebiet beschäftigen sich damit, welche verschiedenen Arten von Macht es gibt (position vs.<br />

personal power) und versuchen zu verstehen, wie Macht gewonnen bzw. verloren wird und wie<br />

sich unterschiedliche Mengen und Arten von Macht auf den Führungserfolg auswirken.<br />

Diese Theorie rückt von Persönlichkeitsfaktoren ab und stellt strukturelle Bedingungen organisatorischer<br />

Macht in den Mittelpunkt, so dass hierbei die Zwänge und Handlungsspielräume<br />

von Führungskräften deutlich werden (Kieser 1987). Dabei wird häufig die Frage nach dem optimalen<br />

Vorgesetzten-Beschäftigten-Verhalten (downward und upward dyadic links) im Bezug<br />

auf Aufstiegschancen <strong>des</strong> Vorgesetzen aufgeworfen.<br />

3.3.3 Attributionstheorie<br />

Die Attributionstheorie beschäftigt sich damit, wie Personen Urteile über die Ursachen ihres<br />

Verhaltens und <strong>des</strong> Verhaltens anderer Personen bilden. Führung wird in diesem Zusammenhang<br />

als hypothetisches Konstrukt bezeichnet, das die Untergebenen in ihren Köpfen gebildet<br />

haben (Calder 1977). Führung ist somit das Produkt eines Wahrnehmungsprozesses, in dem<br />

der Vorgesetzte vom Beschäftigten auf einer Reihe von Dimensionen hinsichtlich stereotypischer<br />

Führungseigenschaften eingeschätzt wird. Besitzt er einige oder alle dieser Eigenschaften,<br />

wird ihm das Attribut „Führungsperson“ zugeschrieben. Umgekehrt nimmt auch der Vorgesetzte<br />

ständig Attributionen von guten und schlechten Leistungen seiner Beschäftigten vor.<br />

Die Attributionstheorie liefert hier z. B. Modelle zur Diagnose von und Reaktion auf schwache<br />

Leistungen und untersucht die <strong>Einfluss</strong>faktoren auf die dabei getroffenen Attributionen.<br />

Bekannte Forschungsansätze auf diesem Gebiet sind z. B. die Annahme der internalen Attribution<br />

von Erfolg vs. externale Attribution von Mißerfolg oder die <strong>Untersuchung</strong> <strong>des</strong> <strong>Einfluss</strong>es<br />

der psychologischen Distanz zwischen Vorgesetztem und Beschäftigten auf die Attribuierungen<br />

<strong>des</strong> Vorgesetzten bezüglich der Beschäftigtenleistung (vgl. z. B. Kieser 1987). <strong>Empirische</strong><br />

<strong>Untersuchung</strong>en zeigen allerdings, dass Attributionen nur einen Teil <strong>des</strong> Verhaltens erklären

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