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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 3 Auswahl eines Ansatzes zur Beschreibung <strong>des</strong> Führungsverhaltens 53<br />

Fittkau-Garthe und Fittkau 1971) sowie neuere Instrumente wie das System Computer Aided<br />

Leadership Analysis (CALA) und das Modell „Vorgesetzten-Check“ (vgl. Domsch 1992) sowie<br />

das Instrument der Qualitativen Führungsstilanalyse (QFA) (Fennekels 1995) genannt werden.<br />

Am Beispiel <strong>des</strong> FVVB verdeutlicht z. B. Neuberger (1994, S. 135ff.), dass die Ergebnisse,<br />

die bei der Beschreibung der Vorgesetzten durch die Beschäftigten auf Basis eines Fragebogens<br />

in der Vergangenheit erzielt wurden, häufig zweifelhaft sind. Als Erklärung hierfür nennt<br />

Allerbeck (1977) (a) eine Varianzschwäche der Vorgesetztenstichprobe, da sich das Führungsverhalten<br />

der untersuchten Vorgesetzten auf Grund von Trainings sehr ähnelt, (b) die Flexibilität<br />

von Führungskräften, d. h. Vorgesetzte verhalten sich gegenüber verschiedenen Beschäftigten<br />

unterschiedlich sowie (c) die Bewertung <strong>des</strong> Vorgesetzten als soziales Objekt und nicht die<br />

Verhaltensbeschreibung <strong>des</strong> Vorgesetzten durch die Beschäftigten.<br />

Wird bei der <strong>Untersuchung</strong>sdurchführung berücksichtigt, dass die Befragungen in unterschiedlichen<br />

Unternehmen durchgeführt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Führungsverhalten<br />

ähnelt, gering. Unter Berücksichtigung, dass den formalen Kriterien folgend Führung<br />

als mehrdimensionales, komplexes Konstrukt aufgefasst werden soll, (was somit eine Abkehr<br />

von der Zwei-Faktoren-Taxonomie bedeutet, der u. a. der FVVB zuzurechnen ist), kann die<br />

Problematik der fehlenden Verhaltensbeschreibung umgangen werden.<br />

Die Abwägung der Vor- und Nachteile, im Besonderen der kritischen Befunde zur Beschäftigtenbefragung<br />

(vgl. z. B. Neuberger 1994, S. 135ff.; Schilling 2001, S. 20ff.; Allerbeck 1977) gegenüber<br />

der Wirtschaftlichkeit und Anwendbarkeit der einzelnen Befragungstechniken führt zu<br />

dem Ergebnis, dass in dieser <strong>Untersuchung</strong> zur Messung <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens<br />

eine standardisierte, fragebogengestützte Fremdbeurteilung der direkten Vorgesetzten<br />

durch die Beschäftigten eingesetzt werden soll.<br />

Ein weiteres Kriterium bezieht sich auf die Frage, „woran“ der Erfolg <strong>des</strong> Führungsverhaltens<br />

gemessen werden soll. In der zu Beginn erwähnten Literatur (vgl. Abschnitt 3.1) lässt<br />

sich eine Vielzahl von Kriterien extrahieren, die hier nicht weiter ausgeführt werden soll. Es<br />

genügt an dieser Stelle darauf zu verweisen, dass diese Kriterien auf einer Meta-Ebene den<br />

Gruppen „Effectiveness“ sowie „Advancement“ zugeordnet werden können. Hierbei beschreibt<br />

„Effectiveness“ den Führungserfolg über die Leistung einer Gruppe im Hinblick auf ihre Aufgabenstellung<br />

(vgl. z. B. Staehle 1999, S. 348ff.). Das Kriterium „Advancement“ berücksichtigt<br />

hingegen den hierarchischen Aufstieg einer Führungsperson als Führungserfolg. Das betriebliche<br />

Qualitätsbewusstsein stellt ein Leistungsmerkmal sowohl von Gruppen als auch von Individuen<br />

dar. Folglich muss der gewählte Ansatz die Messung <strong>des</strong> Führungserfolgs über das<br />

Metakriterium „Effectiveness“ unterstützen. Tabelle 3.1 enthält eine Zusammenfassung der anwendungsspezifischen<br />

Kriterien, die sich an der Übersicht bei Domsch (1992, S. 261f.) orientieren.

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