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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 19<br />

Ursachen leisten, ihm eine ‚passive‘ Natur unterstellen“ (Vossenkuhl 1979, S. 136). Zahlreiche<br />

Werttheorien sind durch die Vorstellung geprägt, dass Werthaltungen eine hierarchische<br />

Ordnung aufweisen und sich kausal auf das Handeln auswirken (Seyfarth 1988, S. 175). Der<br />

Verweis auf die Zentralität der Werte und die relativ einfache Struktur von Wertsystemen, die<br />

das Verhalten determinieren, gehen vor allem auf das die Sozialpsychologie prägende Wertforschungsprogramm<br />

von Rokeach zurück (Kmieciak 1977, S. 198f.) . Es bleibt kritisch zu hinterfragen,<br />

ob sich das Verhalten einer Person tatsächlich aus der Hierarchie von unterschiedlichen<br />

Wertsystemen ergibt (vgl. hierzu auch Weber 1968, S. 507).<br />

Hillmann (1981, S. 83) unterscheidet zwischen den von einem Menschen proklamierten Werten<br />

(verbal-ideelle Ebene) und den tatsächlichen verhaltensbestimmenden Werten, welche nicht<br />

bloßer Ausdruck einer unbewussten „Vermengung todfeindlicher Werte“ sind. Vielmehr können<br />

diese Widersprüchlichkeiten bewusst erlebt werden und die daraus entsprechenden kognitiven<br />

Dissonanzen als unangenehm empfunden werden. Die grundlegende Bemühung eines jeden<br />

Menschen nach „kognitiver Balance“ (Müller 1983, S. 679), d. h. die Widerspruchsfreiheit zwischen<br />

Überzeugung, Einstellung, Werten und Verhaltensweisen, muss nicht zwangsläufig dazu<br />

führen, dass die Werte dem Verhalten angepasst werden (Wertänderung). Denkbar ist auch der<br />

umgekehrte Fall der Verhaltensänderung (Wiedmann 1984, S. 7). Dies wird um so wahrscheinlicher,<br />

je zentraler einem Individuum die Bedeutung bestimmter Werte für sein Selbstwertgefühl<br />

erscheint (Müller 1983, S. 680). So kann die Änderung bisher struktur- bzw. institutionskonformen<br />

Verhaltens aufgrund „neuer Werte“ dazu führen, dass diese Strukturen und Institutionen<br />

grundsätzlich in Frage gestellt werden. Werte können somit als relativ abstrakte Konzeptionen<br />

<strong>des</strong> Wünschenswerten Verhaltensziele mitbestimmen. Auf diesem Weg sind Werte bei Verhaltensalternativen<br />

auch Einstellungs - und Beurteilungskriterien (Silberer 1983, S. 122). Sie<br />

bilden folglich einen konkreten Orientierungsrahmen für Handlungen (von Rosenstiel 1986,<br />

S. 60).<br />

2.2 Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Beschreibung<br />

<strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins<br />

Als Essenz aus der in Abschnitt 2.1.1 geführten Diskussion über den Begriff Qualität wird für<br />

diese <strong>Untersuchung</strong> festgehalten, dass eine Beschreibung <strong>des</strong>sen, was Qualität auszeichnet unternehmensumfassende<br />

Ansätze zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beinhalten muss, die<br />

sich auf die Basisdimensionen einer stärkeren Kundenorientierung und die Effizienzsteigerung<br />

der internen Prozesse reduzieren lassen. Die Überlegungen können somit im weitesten Sinne<br />

auf eine Kombination <strong>des</strong> anwendungsbezogenen und <strong>des</strong> fertigungsbezogenen Qualitätsver-

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