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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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52 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

Staehle (1999) verweist darauf, dass <strong>Untersuchung</strong>en gezeigt haben, dass sich eine fortlaufende<br />

Fremdbeobachtung <strong>des</strong> Führungsverhaltens nur für Gruppen in Laborsituationen anbietet.<br />

Eine Dokumentenanalyse setzt voraus, dass geeignete Dokumente vorhanden sind. Sie wurde<br />

in der Führungsforschung in der Vergangenheit eingesetzt, um Rückschlüsse über das Aufgabenspektrum<br />

von Führungspersonen zu bekommen. Dazu wurden Vorgesetzte angehalten, ihre<br />

betrieblichen Aktivitäten in einem Tagebuch zu dokumentieren.<br />

Folglich reduzieren sich die möglichen Methoden auf stichprobenartige Fremdbeobachtungen<br />

oder Befragungen. Dabei ist es fragwürdig, ob durch Beobachtungen verlässliche Aussagen<br />

über das wahrgenommene Führungsverhalten abgeleitet werden können. Da weiterhin die Störungen<br />

im betrieblichen Ablauf der Unternehmen minimal sein müssen und wirtschaftliche Gesichtspunkte<br />

(Kosten und Zeit) gegen eine stichprobenartige Beobachtung sprechen, wird als<br />

Methode die Befragung ausgewählt.<br />

Die weitere Ausdifferenzierung der Methode ist eng mit dem zweiten anwendungsspezifischen<br />

Kriterium verknüpft, nämlich der Frage nach der Richtung der Befragung. Prinzipiell sind drei<br />

<strong>Untersuchung</strong>srichtungen denkbar:<br />

1. Selbstbeurteilung der Vorgesetzten,<br />

2. Fremdbeurteilung der Vorgesetzten durch die Beschäftigten oder durch Dritte sowie<br />

3. 360 ◦ - Beurteilung.<br />

Unter Einbeziehung der Kognitionspsychologie ist es nachvollziehbar, dass das wahrgenommene<br />

Führungsverhalten der Beschäftigten nicht durch die Personengruppe der Vorgesetzten<br />

erhoben werden kann. Ein Fragebogen zur Fremdbeobachtung <strong>des</strong> Vorgesetztenverhaltens erfasst<br />

vielmehr die subjektive Einstellung der einzelnen Beschäftigten gegenüber ihrem Vorgesetzten<br />

(Jöns 1995, S. 41). Folglich lassen sich durch eine Fremdbeurteilung Aussagen über<br />

den <strong>Untersuchung</strong>sgegenstand <strong>des</strong> „<strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens“ der Beschäftigten<br />

ableiten. An dieser Stelle sei angemerkt, dass nach Jöns (1995, S. 45) die Selbst- oder auch die<br />

360◦ - Beurteilung als Ergänzung zur Fremdbeurteilung herangezogen werden kann.<br />

Die Befragung einer großen Anzahl von Personen erfolgt i. d. R. über einen (fast) vollständig<br />

standardisierten Fragebogen. Die unterschiedlichen Führungsforschungsansätze haben eine<br />

Vielzahl solcher Fragebögen zur Vorgesetztenbeurteilung im engeren Sinne1 hervorgebracht.<br />

Beispielhaft kann hier der Fragebogen zur Vorgesetzten-Verhaltens-Beschreibung (FVVB) (vgl.<br />

1 Im Unterschied zur Vorgesetztenbeurteilung im engeren Sinne, bei der der direkte Vorgesetzte beurteilt wird<br />

zielt die Vorgesetztenbeurteilung im weiteren Sinne auf eine Bewertung der Leistung und <strong>des</strong> Verhaltens <strong>des</strong> gesamten<br />

Unternehmens oder Unternehmensteilen ab, für deren Gestaltung und Entwicklung das gesamte Management<br />

verantwortlich ist.

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