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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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46 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

somit als Antrieb für erreichbare und erstrebenswerte Leistungsziele gelten. Der Anreiz <strong>zum</strong><br />

Handeln muss aus dem betrieblichen Umfeld kommen; d. h. das mit der Handlung verbundene<br />

Ergebnis muss durch das Individuum als positiv bewertet werden und weiterhin muss die Erwartung<br />

vorliegen, dass die Folgen aus der Handlung <strong>zum</strong> „Erreichen persönlich hoch gesteckter<br />

Ziele“ 9 beitragen.<br />

Die Vorstufe der vierten Phase, dem Ablauf der eigentlichen Handlung, bildet die Handlungskompetenz.<br />

Im Kontext mit dem Begriff der Handlungskompetenz ist neben der Fach- auch<br />

die Sozial- und Human(Selbst)kompetenz (vgl. Abschnitt 2.2.2) zu nennen. Die Fachkompetenz<br />

berücksichtigt die Fähigkeit und Bereitschaft, Aufgaben selbständig, fachlich richtig und<br />

methodengeleitet zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen. Dies beinhaltet Kenntnisse neuer<br />

Qualitätsmethoden, qualitätsrelevanter Schnittstellenprobleme und Möglichkeiten effektiver<br />

Selbstkontrolle. Die Sozialkompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft, soziale<br />

Beziehungen und Interessenlagen, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen.<br />

Hierzu zählt u. a. das Problemlöseverhalten in Gruppen. In diesem Zusammenhang ist der<br />

Zugang zu relevanten Informationen zur Einschätzung der Problemsituation sowie zur Ableitung<br />

von Alternativen ebenfalls zu berücksichtigen. Unter der Human(Selbst)kompetenz wird<br />

schließlich die Fähigkeit und Bereitschaft <strong>des</strong> Menschen, als Individuum die Entwicklungschance,<br />

Anforderungen und Einschränkungen in Beruf, Familie und öffentlichem Leben zu<br />

klären, zu durchdenken und zu beurteilen, verstanden.<br />

Der Inhalt dieser Phase wird im Vergleich zu den Ausführungen bei Bader und Müller (2002)<br />

dahingehend erweitert, dass darüber entschieden wird, ob die bisherigen Funktionskomponenten<br />

<strong>des</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstseins in eine konkrete Handlung überführt werden können<br />

oder an innerbetrieblichen Machtbefugnissen oder Hierarchiestrukturen scheitern. Als Ergebnis<br />

dieser Phasen folgt eine konkrete Handlung als Ausdruck <strong>des</strong> Bewusstseins bzw. der<br />

Einstellung.<br />

In der fünften, der Handlung und dem Ergebnis nachgelagerten Phase schließt sich eine Ergebnis-Folge-Bewertung<br />

an (vgl. hierzu die Ausführungen in Abschnitt 2.2.2).<br />

Entgegen der „klassischen“ Einstellungsforschung bzw. den frühen Modellen <strong>zum</strong> Umweltbewusstsein<br />

(Maloney und Ward 1973; Murch 1974b) und den Ausführungen von Müller (1994,<br />

1995) liegt dem vorgestellten Phasenmodell <strong>des</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstseins die Annahme<br />

zu Grunde, dass die Einstellungen bezüglich betrieblicher Qualitätsaspekte deutlich weniger<br />

stark durch Gefühlsregungen geprägt sind, als dies etwa beim Umweltbewusstsein der Fall ist.<br />

Als Beispiel hierzu können die eng mit Gefühlen verknüpften Diskussionen um den Einsatz von<br />

Kernenergie oder der Rodung <strong>des</strong> Regenwal<strong>des</strong> genannt werden. Im Kontext <strong>des</strong> betrieblichen<br />

9 die gleichzeitig mit einer Verbesserung der Produkt- oder Prozessqualität im Einklang stehen

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