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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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124 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

kein QM-System implementiert haben, muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass Qualitätsaspekte<br />

nicht thematisiert werden.<br />

Die letzte Hypothese Hf beschäftigt sich mit dem <strong>Einfluss</strong> eines QM-Systems auf die Handlungskompetenz.<br />

Das signifikante Ergebnis spricht für die Annahme, dass ein QM-System entgegen<br />

den Erwartungen die Handlungskompetenz durch das Formulieren von Verfahrens- oder<br />

Arbeitsanweisungen nicht positiv fördert. Der hier vermutete Mehrwert eines QM-Systems hat<br />

sich nicht bestätigt. Eine Erklärung für dieses Phänomen kann in der Definition von Handlungskompetenz<br />

(vgl. Abschnitt 2.2.2) liegen. Der angenommene positive <strong>Einfluss</strong> durch Verfahrensoder<br />

Arbeitsanweisungen bezieht sich ausschließlich auf die Fachkompetenz; Sozial- und Humankompetenz<br />

sind davon nicht betroffen. Das Ergebnis lässt die Vermutung zu, dass Unternehmen<br />

ohne QM-System bei ihren Maßnahmen Handlungskompetenz offenbar umfassender<br />

und zielgerichteter stimulieren bzw. trainieren. Als weitere Ursache für diesen Befund können<br />

jedoch auch hier Defizite in der Organisationsstruktur nicht ausgeschlossen werden.<br />

6.5.2 Ableitung von Gestaltungsempfehlungen<br />

6.5.2.1 Gestaltungsempfehlungen für QM-Referenzmodelle<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen aus Kapitel 4 und Abschnitt 6.5.1 werden nachfolgend Gestaltungsempfehlungen<br />

für die Ausgestaltung von QM-Referenzmodellen sowie darüber hinausgehende<br />

Empfehlungen für die betriebliche Praxis abgeleitet.<br />

Ein Vergleich zwischen DIN EN ISO 9004:1994 und DIN EN ISO 9004:2000 (siehe dazu die<br />

Abbildung 4.5 und 4.6) zeigt bei beiden bewerteten Kriterien deutliche Veränderungen in der<br />

Form, dass die Ausgestaltung der neuen Norm wesentlich detaillierter ausgefallen ist. Dies gilt<br />

besonders für die Kriterien <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens. Zum einen rechtfertigen<br />

die vorliegenden Ergebnisse diesen Schritt, <strong>zum</strong> anderen verdeutlichen sie aber auch, dass die<br />

Veränderungen noch weiter gehen sollten. Dies bezieht sich z. B. auf die fehlende Begriffserklärung<br />

<strong>zum</strong> „Qualitätsbewusstsein“ in der DIN EN ISO 9000:2000 genauso wie im Leitfaden<br />

der EFQM. Auf die Problematik, dass der Begriff <strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins in der Fachliteratur<br />

nur sehr unscharf umrissen ist, wurde bereits in Kapitel 1 hingewiesen. Speziell dem anwendungsorientierten<br />

betrieblichen Experten sollte in den Begleitwerken zu den angesprochenen<br />

Referenzmodellen eine Hilfestellung bzw. eine Begriffserklärung zu den Facetten <strong>des</strong> betrieblichen<br />

Qualitätsbewusstseins gegeben werden. Die in Abbildung 2.6 herausgearbeiteten Phasen<br />

bieten nach den gefundenen Ergebnissen dieser Studie erste Ansätze dazu.<br />

Darüber hinaus wird in den Ausführungen der DIN EN ISO 9004:2000 der Begriff Bewusstsein<br />

unter der Überschrift „Bewusstsein und Schulung“ (DIN 2000b, S. 35f.) zusammengefasst.

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