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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 1 Einleitung 5<br />

ISO 9000:1994 und Folgende jedoch zu keiner ganzheitlichen Ausrichtung und Verbesserung<br />

(Malorny 1996).<br />

Die mit einer Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000ff. verbundenen Prüfverfahren (interne und<br />

externe Audits) konterkarieren in gewissem Sinne sogar das Herausbilden eines umfassenden<br />

Qualitätsbewusstseins auf Seiten der Beschäftigten, weil solche Verfahren dazu beitragen, dass<br />

aus Sicht der Beschäftigten das klassische System der Qualitätskontrolle außerhalb <strong>des</strong> eigenen<br />

Handlungsbereichs auf höherer Ebene fortgeschrieben und institutionalisiert wird. Der inhärente<br />

Zwangscharakter bürokratischer Prüfverfahren motiviert die Beschäftigten nur in den seltensten<br />

Fällen, Eigeninitiative zu ergreifen, um sich dauerhaft zu engagieren und Lösungen für<br />

die Probleme ihres Bereiches oder ihrer Prozesse zu erarbeiten (Müller 1994). Ein zertifiziertes<br />

QM-System kann daher nur als eine systematische Strukturierungshilfe zur Qualitätssicherung<br />

gelten.<br />

Die Erkenntnis, dass betriebliches Qualitätsbewusstsein im Kopf beginnt (Borgward 1987) und<br />

dass der Erfolg bei der Entwicklung und Implementierung technisch-organisatorischer Qualitätsinitiativen<br />

(z. B. eines QM-Systems oder einer Qualitätskampagne) nicht nur von den Aktivitäten<br />

der Unternehmen sondern insbesondere auch von der Einstellung und dem Verhalten der<br />

Beschäftigten, die ergriffenen Maßnahmen anzunehmen und umzusetzen, sowie der Interaktion<br />

zwischen Führungskräften und Beschäftigten abhängt, ist nicht neu. In den letzten zehn Jahren<br />

wurde mehrfach auf die unternehmerische Problematik eines nur unterdurchschnittlich ausgeprägten<br />

Qualitätsbewusstseins sowie auf mögliche <strong>Einfluss</strong>größen (u. a. das Führungsverhalten)<br />

hingewiesen (vgl. z. B. Lehner und Zimmermann 1993; Runge 1992; Knoblauch und Schnabel<br />

1992; Schulte 1995). Ein aktueller Beitrag von Bader und Richter (2000) stellt die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins auf individueller Ebene heraus und verdeutlicht, dass Überlegungen<br />

zur Steigerung der persönlichen Qualität bzw. <strong>zum</strong> Qualitätsbewusstsein in der jüngsten Vergangenheit<br />

bereits Einzug in die Inhalte der Berufsausbildung in den Berufsfeldern Elektround<br />

Metalltechnik gefunden haben.<br />

Folglich lässt sich eine Lücke zwischen dem aktuell vermittelten Wissen in der Berufsausbildung<br />

und dem gegenwärtig verfügbaren Wissen in den Unternehmen hinsichtlich der Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins ausmachen. Diese Lücke gilt es rasch zu schließen.<br />

Der Begriff <strong>des</strong> „Qualitätsbewusstseins“ ist bis heute nur sehr unscharf in der Literatur definiert.<br />

Ghoniem (1993, S. 160) wirft die Frage auf, was Qualitätsbewusstsein ist und wie es sich definieren<br />

lässt. Seine Lösungsvorschläge erscheinen recht vage, klare Antworten erhält der Leser<br />

nicht. Es fällt auf, dass neben o. g. Beispiel eine Reihe von Autoren dem Qualitätsbewusstsein<br />

eine große Bedeutung im Zusammenhang mit Qualitätssteigerung oder Qualitätsmanagement<br />

zusprechen (vgl. z. B. Ghoniem 1995; Schulte 1995; Lehner und Zimmermann 1993), eine klare<br />

Abgrenzung <strong>des</strong> Begriffes ist aber auch hier nicht zu finden. Statt <strong>des</strong>sen werden unterschiedli-

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