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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 3 Auswahl eines Ansatzes zur Beschreibung <strong>des</strong> Führungsverhaltens 57<br />

und unter bestimmten Bedingungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Mitchell und Larson<br />

(1987) schlagen daher vor, vermehrtes Augenmerk auf situative Kontextfaktoren zu lenken, die<br />

bestimmend sind, ob Attributionen tatsächlich das (Führungs-) Verhalten beeinflussen.<br />

Im Vordergrund der Attributionstheorie steht also einerseits die Attribution der Beschäftigten<br />

über die Führungskraft (vgl. Calder 1977) sowie andererseits die Bedingung und Folge von<br />

Kausalzuschreibungen, die ein Vorgesetzter bezüglich seiner Beschäftigten vollzieht.<br />

3.3.4 Subjektive Führungstheorien<br />

Ein Bestandteil subjektiver Führungstheorien ist die soziale Informationsverarbeitung von Führungskräften<br />

und Beschäftigten. Das Konzept der subjektiven Theorien bildet einen allgemeinen<br />

Zugang zu dem, was gedanken-, entscheidungs- und handlungsleitend für Individuen ist<br />

(Schilling 2001, S. 27ff.). Dieser Ansatz transformiert das von Kelly (1986) formulierte Bild<br />

<strong>des</strong> Menschen als Wissenschaftler in die Alltagswelt und geht davon aus, dass je<strong>des</strong> Individuum<br />

ein mehr oder weniger ausdifferenziertes Konzeptsystem über sich selbst sowie seine<br />

Umwelt hat (Dann 1983).<br />

Subjektive Führungstheorien stellen eine auf den Führungsprozess sowie auf die Person bezogene<br />

Unterform der subjektiven Theorien dar. Sie dienen als Instrument problemlösenden<br />

Denkens, um die unterschiedlichen Führungssituationen, die durch unterschiedliche Rollen gekennzeichnet<br />

sind, zu bewältigen. Führung hat zwar eine in Abhängigkeit vom Kontext unterschiedliche<br />

Bedeutung, jedoch liegen Befunde vor, dass Menschen über eine allgemeine<br />

Vorgesetztenkategorie verfügen, die angibt, welche Merkmale eine Führungskraft kennzeichnet<br />

(Schilling 2001, S. 65ff.). Im betrieblichen Umfeld spielt die Kommunikation im Sinn <strong>des</strong><br />

eigenen Handelns für Vorgesetzte eine besondere Rolle.<br />

3.3.5 Lerntheoretische Führungsforschung<br />

Der älteste Ansatz der funktionalen Analyse <strong>des</strong> Führungsverhaltens baut auf der Lerntheorie<br />

von Skinner (1953) auf und untersucht, inwiefern Verhalten über die Verstärkung von Konsequenzen<br />

wie z. B. Belohnung oder Bestrafung manipuliert werden kann.<br />

Eine jüngere Richtung innerhalb der lerntheoretischen Führungsforschung ist die Soziale Lerntheorie<br />

(SLT). Sie integriert als theoretischen Rahmen zur Erklärung <strong>des</strong> Führungsphänomens<br />

die Variablen Person, Umwelt und Verhalten in ein Erklärungskonzept, in dem sich alle diese<br />

drei Variablen wechselseitig beeinflussen. Führung wird demnach verstanden als interagierender<br />

Determinismus zwischen dem Verhalten <strong>des</strong> Vorgesetzten, seinen Persönlichkeitseigen-

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