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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 31<br />

• Maßstab für Qualität sind die Kosten der Nicht-Erfüllung von Anforderungen.<br />

Das Qualitätsverständnis von Crosby weist Ähnlichkeiten mit der Kombination <strong>des</strong> fertigungsund<br />

produktionsbezogenen Ansatzes nach Garvin (1984) auf (vgl. dazu die Ausführungen in<br />

Abschnitt 2.1.1). In den von Crosby (1964) formulierten Punkten wird <strong>zum</strong> einen die Bedeutung<br />

der Unternehmensführung herausgestellt, die den Beschäftigten die Unternehmensziele<br />

vermitteln muss und <strong>zum</strong> anderen die Notwendigkeit einer veränderten Qualitätseinstellung auf<br />

allen Hierarchien betont. Crosbys Auffassung zufolge ist es die Aufgabe <strong>des</strong> Managements,<br />

ein aussagefähiges und überprüfbares Qualitätsniveau festzulegen. Als Maßstab schlägt er die<br />

Qualitätskosten vor. Es wird kein Schwerpunkt im technischen Bereich gesetzt; Qualität wird<br />

als unternehmensweites Konzept, das alle Bereiche einschließt, verstanden (Zink 1989, S. 91).<br />

Die Philosophie von Crosby (1964) lässt sich in den Kernaussagen „Do the first time right“,<br />

welche besagt, dass unnötige Fehler und somit Kosten im Vorfeld der Fertigung vermieden<br />

werden sollen, sowie „zero defect“ zusammenfassen.<br />

2.3.2 Kriteriengestützte Bewertung der Konzepte und Modelle<br />

Das in Abschnitt 2.2 hergeleitete Kriterienset wird zu einer systematischen Bewertung der im<br />

vorherigen Abschnitt vorgestellten Ansätze zur Beschreibung <strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins herangezogen.<br />

Die Bewertung erfolgt in der Reihenfolge der Beschreibung der Konzepte in Abschnitt<br />

2.3.1; die Ergebnisse sind in Tabelle 2.1 zusammengefasst.<br />

Die Beiträge von Bader und Richter (2000) sowie Schulz (2000) erfüllen die Forderung nach<br />

einem modellgestützten Ansatz nur bedingt, da es sich bei dem zu Grunde liegenden erweiterten<br />

Qualitätskreis lediglich um ein Begriffsmodell handelt, das keine Ursachen und Wirkungen<br />

abbildet. Da in dem Modell keine Zusammenhänge berücksichtigt werden, entfällt die Frage<br />

nach der statistischen Absicherung genauso wie nach Instrumenten zur Operationalisierung der<br />

Variablen. Beide Forderungen können nicht erfüllt werden. Der betriebliche Kontext steht im<br />

Mittelpunkt der Betrachtungen; diese Forderung wird, wie bei allen vorgestellten Ansätzen,<br />

erfüllt. Aus den untersuchten Beiträgen lässt sich erkennen, dass lediglich die kognitive Repräsentation<br />

von Qualität Berücksichtigung findet, die soziale Repräsentation durch Gruppeneinflüsse<br />

bleibt unberücksichtigt; da ebenfalls die Ergebnis-Folge-Bewertung nicht thematisiert<br />

wird, wird auch die Forderung nach sequenzieller Vollständigkeit nicht erfüllt. Die Bedeutung<br />

der Handlungskompetenz wird jedoch explizit herausgestellt.<br />

Müller (1994) lehnt sich bei seiner Unterteilung <strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins, ohne explizit darauf<br />

zu verweisen, an das klassische Dreikomponentenmodell (vgl. Abschnitt 2.1.2.1) an. Er<br />

folgt der Überlegung, dass Qualitätsbewusstsein als Einstellung gegenüber Wahrnehmungen

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