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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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44 <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>wahrgenommenen</strong> Führungsverhaltens auf das betriebliche Qualitätsbewusstsein<br />

träge der Tabellen 2.1 und 2.2 überlagert. Das von Fuhrer (1995) vorgestellte Prozessmodell<br />

umweltorientierten Handelns erfüllt als einziger Ansatz die aus dem Kriterienkatalog der Arbeitswissenschaft<br />

hergeleiteten Forderungen, jedoch bestehen Defizite in der Operationalisierung<br />

der Modellvariablen, was an der hohen Komplexität <strong>des</strong> Modells liegen mag. Ein Ausweg<br />

aus dem Spannungsfeld zwischen unzureichender Operationalisierung, begründet in einer zu<br />

hohen Komplexität der Modellannahme, auf der einen Seite und Verletzung der Forderung nach<br />

sequenzieller Vollständigkeit (vgl. Tabelle 2.1) auf der anderen Seite besteht in der Erweiterung<br />

<strong>des</strong> Ansatzes von Müller (1994) (vgl. Abschnitt 2.3.1). Der vorliegende Ansatz berücksichtigt<br />

die soziale Repräsentation von Qualität. Das Zusammenziehen der Inhalte bezüglich<br />

der Wissens- und Handlungskompetenz nach Müller (1994) wird der Bedeutung <strong>des</strong> Begriffs<br />

Handlungskompetenz i. S. v. Bader und Müller (2002) gerecht. Darüber hinaus liegt ein Teilerhebungsinstrument<br />

vor und der betriebliche Kontext wird berücksichtigt. Die Erweiterung<br />

<strong>des</strong> Ansatzes von Müller lässt sich weiterhin dadurch begründen, dass auch in neueren Arbeiten<br />

zur Messung <strong>des</strong> Umweltbewusstseins das Dreikomponentenmodell wieder als theoretische<br />

Grundlage herangezogen wird (vgl. z. B. Hammerl 1994, S. 80).<br />

Im betrieblichen Kontext erscheint also das von Müller (1994) vorgeschlagene und in den <strong>Untersuchung</strong>en<br />

von Müller (1995) weiter ausgeführte mehrdimensionale Konstrukt auf Basis <strong>des</strong><br />

Dreikomponentenmodells (vgl. Abschnitt 2.1.2) zunächst gerechtfertigt. Das Wissen über die<br />

Probleme bei der Dimensionierung sowie der nur schwach ausgeprägten Varianzaufklärung in<br />

der Umweltforschung darf jedoch bei der späteren Operationalisierung der Variablen nicht vernachlässigt<br />

werden.<br />

Bei der Erweiterung <strong>des</strong> Modells soll der handlungstheoretische Ansatz (vgl. Krampen 2000)<br />

bzw. das Ergebnis, das aus der Arbeit von Krampen et al. (1993) vorliegt, berücksichtigt werden.<br />

Der Fokus liegt dabei auf dem differenzierten Erwartungs-Wert-Modell (vgl. Abschnitt 2.4.1),<br />

da im Falle <strong>des</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstseins, unter Vernachlässigung von Reorganisationsmaßnahmen<br />

sowie eines Arbeitsplatzwechsels oder Berufseinstiegs, eine Arbeitssituation<br />

vorliegt, die von den Betroffenen (u. a. auf Grund ihrer Ausbildung bzw. Einarbeitung, der<br />

Arbeitsvorbereitung sowie der Kenntnisse über betriebliche Abläufe) subjektiv gut strukturiert<br />

werden kann und die folglich als bekannt und eindeutig zu charakterisieren ist.<br />

Dies führt zu einer weiteren Einschränkung der <strong>Untersuchung</strong>, da ausschließlich Organisationseinheiten<br />

betrachtet werden sollen, die sich in einem stabilen, eingeschwungenen Zustand<br />

befinden. Diese Einschränkung bildet jedoch kein Hindernis, da auch zur Analyse <strong>des</strong> Führungsverhaltens<br />

ein eingeschwungener Zustand vorliegen muss, um bei der späteren Analyse<br />

der Ergebnisse Fehlinterpretationen ausschließen zu können. Somit können der Argumentation<br />

von Krampen (2000, S. 44ff.) folgend, situations- und handlungsspezifische Variablen zur<br />

Handlungsanalyse als relevant betrachtet werden; von einer bereichsspezifischen Generalisie-

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