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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 17<br />

Werten verankert sind (von Cranach et al. 1980, S. 280). Der Begriff Werte kann unter Einbeziehung<br />

verschiedenster Fachdisziplinen eingegrenzt werden. Für die hergeleitete Problemstellung<br />

(vgl. Abschnitt 1.1) werden die folgenden Disziplinen näher betrachtet:<br />

Wertebegriff der Ökonomie: Der Begriff Wert ist dabei der Güterwert i. S. v. Preis und an der<br />

Außen- und Dingwelt orientiert. Weiterhin wird dem güter- bzw. dienstleistungsbezogenen<br />

Wertebegriff komplementär der personenbezogene Nutzenbegriff gegenübergestellt,<br />

der sich aus der Erfüllung von Bedürfnissen bzw. Präferenzen ableitet.<br />

Wertebegriff der Soziologie: Parsons und Shils (1951) definieren Werte als Vorstellungen der<br />

wünschenswerten Gesellschaftsform, die einen Bezug zur Struktur der Gesellschaft aufweist.<br />

Werte besitzen eine vermittelnde Funktion zwischen Persönlichkeit und Sozialsystem.<br />

Zum einen leiten Werte Handlungen, <strong>zum</strong> anderen konstituieren sie neben Normen<br />

und Symbolen „Kultur“.<br />

Wertebegriff der Psychologie: Werte haben eine vermittelnde Funktion zwischen sozialen und<br />

personalen Systemen bzw. zwischen Gesellschaft und Individuum. Hier kann weiterhin<br />

zwischen einer „Außenperspektive“ und einer „Innenperspektive“ von Werten unterschieden<br />

werden. Bei der Außenperspektive werden Werte als gesellschaftlicher Ordnungsund<br />

Orientierungsrahmen gesehen, der historisch gewachsen, sozial kontrolliert und in<br />

mehr oder weniger großen sozialen Kulturen oder Subkulturen akzeptiert wird. Bei der<br />

Innenperspektive werden Teile <strong>des</strong> gesellschaftlichen Wertesystems in das individuelle<br />

Wertesystem eines Menschen transformiert. Werte verkörpern also eine fundamentale Dimension<br />

menschlichen Seins. In der Begriffsfassung der Psychologie finden sowohl das<br />

Individuum als auch die Organisation Berücksichtigung.<br />

2.1.2.2 Wirkungen von Einstellungen<br />

Da nicht alle Reize wahrgenommen werden können, sind Selektionsmechanismen notwendig,<br />

die darüber entscheiden, welche Reize eher wahrgenommen werden als andere. Als besonders<br />

wichtiges Selektionsorgan gelten Einstellungen (Herkner 2001, S. 205). Positive Reize<br />

werden leichter subjektiv wahrgenommen als neutrale oder negative (Wahrnehmungsabwehr)<br />

(vgl. Reece 1954); d. h. sie werden schneller und auch unter ungünstigen Bedingungen erkannt<br />

(Wahrnehmungserleichterung) (vgl. Postman et al. 1948).<br />

Die Annahme, dass Einstellungen das Verhalten weitgehend oder sogar vollständig determinieren,<br />

ist weit verbreitet aber durchaus nicht unproblematisch. In zahlreichen Experimenten hat<br />

sich gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten nicht sehr eng ist

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