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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 27<br />

ter 2000, S. 51). Von dem so erweiterten Qualitätskreis erhoffen sich die Autoren u. a. Impulse<br />

für eine Selbstreflexion der Beschäftigten in Bezug auf die Unternehmensbereiche und den eigenen<br />

Arbeitsplatz. Die nächsten Schritte sehen die Autoren in der Einbindung <strong>des</strong> Konzepts<br />

in den didaktisch-methodischen sowie inhaltlichen Rahmen der Lehrpläne und <strong>des</strong> Unterrichts<br />

(Bader und Richter 2000, S. 52).<br />

Ausführungen von wissenschaftlicher Bedeutung <strong>zum</strong> Thema Qualitätsbewusstsein beschränken<br />

sich im Forschungsfeld der Psychologie auf die Arbeiten von Müller (1994, 1995); Müller<br />

und Blickle (1994) sowie Müller und Bierhoff (1994).<br />

Müller (1994) unterteilt die psychischen Grundfunktionen, die Qualitätsbewusstsein charakterisieren<br />

wie folgt: Wahrnehmen, Werten, Gefühlsempfinden, Motivieren sowie Wissens- und<br />

Handlungskompetenz. Dies bedeutet, dass Personen zunächst nur Wahrnehmungsdaten, die sich<br />

durch ihre besondere Beschaffenheit von den alltäglichen Daten bzw. Eindrücken abheben besitzen.<br />

Ereignisse, die in das Bewusstsein dringen, sprechen den wertenden Verstand an. Wahrnehmungseindrücke<br />

aktivieren also bestimmte Einstellungen, Meinungen usw. und mit den Gedächtnisinhalten<br />

werden meist auch spezifische Affektivitäten bewusst. Im weiteren Verlauf<br />

haben diese Umweltreize eine motivierende Wirkung. Die Wissens- und Handlungskompetenz<br />

als letzte Stufe ist unabdingbar für den Schritt vom Bewusstsein <strong>zum</strong> Verhalten; also notwendig,<br />

um mentale Vorstellungen in zielführende Pläne und koordinierte, motorische Aktivitäten<br />

zu überführen.<br />

Müller und Blickle (1994) stellen Wahrnehmungs-, Konsistenz-, Affektivitäts-, Motivationsund<br />

Kompetenzbarrieren vor und skizzieren Bedingungen, die vorliegen müssen, um das Bewusstsein<br />

zu verändern. Darauf aufbauend erläutert Müller (1995) die Bedeutung <strong>des</strong> Wissens<br />

um psychologische Facetten qualitätsbewussten Arbeitsverhaltens. Perzeptuelle, kognitive, affektive,<br />

motivationale und kompetenzspezifische Bewusstseinsprozesse werden analysiert und<br />

beschrieben sowie Bedingungen für einen erfolgreichen Bewusstseinswandel skizziert. Dabei<br />

wird erneut die Problematik der Wahrnehmungsstrukturen, der individuellen Einstellung der<br />

affektiven Hindernisse von Motivationsbarrieren sowie von fehlender Kompetenz thematisiert.<br />

Darüber hinaus beschäftigen sich Vertreter der Ingenieurwissenschaft seit den sechziger Jahren<br />

<strong>des</strong> letzten Jahrhunderts direkt oder indirekt mit dem Thema <strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins<br />

in ihren <strong>Untersuchung</strong>en zur Steigerung der Produkt- bzw. Prozessqualität. Hierbei handelt es<br />

sich jedoch nicht um eine stringente Forschungslinie sondern vielmehr um die theoretischen<br />

Ausführungen einzelner Experten. Auf Grund der Bedeutung für die weitere Entwicklung <strong>des</strong><br />

Qualitätswesens werden die Arbeiten der bekanntesten Qualitätsexperten (in der Reihenfolge:<br />

Deming, Feigenbaum, Juran, Ishikawa und Crosby) nachfolgend behandelt. Einzelne Gestaltungsansätze<br />

dieser Experten sind im Verlauf der ingenieurwissenschaftlichen Forschung im

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