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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 29<br />

entwickelte das seinerzeit wohl umfassendste und detaillierteste Qualitätskonzept. Sein Verständnis<br />

von Qualität ist somit durchaus vergleichbar mit dem anwendungsbezogenen Qualitätsbegriff<br />

nach Garvin (1984) (vgl. dazu die Ausführungen in Abschnitt 2.1.1). Feigenbaum<br />

(1956, S. 94) führt sein Qualitätskonzept wie folgt aus:<br />

„The underlying principle of this total quality view [...]isthat, to provide genuine<br />

effectiveness, control must start with the <strong>des</strong>ign of the producer and end only when<br />

the product has been placed in the hands of a customer who remains satisfied“.<br />

Die vorrangige Aufgabe <strong>des</strong> Managements ist es somit, den sich ändernden, mit den Erwartungen<br />

<strong>des</strong> Verbrauchers verknüpften Lebenszyklus eines Produktes zu beobachten und zu analysieren<br />

sowie die zur Reaktion notwendigen Strukturen und Veränderungen im Unternehmen<br />

zu schaffen. Der Akzent <strong>des</strong> Konzeptes von Feigenbaum liegt in hohem Maße auf Vorbeugung<br />

und Vermeidung von Fehlern. Darüber hinaus legt er großes Gewicht auf die interfunktionale<br />

Zusammenarbeit und Beteiligung aller Beschäftigten und macht auf die Wechselwirkungen<br />

zwischen technischem und sozialem System aufmerksam.<br />

Analog zu den Arbeiten von Feigenbaum legt auch Juran seinen Überlegungen einen kundenorientierten<br />

Qualitätsbegriff zu Grunde. Sein Qualitätsverständnis für Produkte und Dienstleistungen<br />

orientiert sich an der von ihm umrissenen „fitness for use“ (Juran und Godfery 1999).<br />

Damit versteht er nicht mehr nur den Aufwand <strong>des</strong> Herstellers, sondern die Gebrauchstauglichkeit<br />

in den Augen <strong>des</strong> Kunden. Die Beurteilung der Qualität resultiert folglich aus den individuellen<br />

Kundenbedürfnissen, die auf objektiv feststellbaren Gebrauchseigenschaften beruhen<br />

(Zink 1989, S. 78). Dieses Verständnis von Qualität ist gleichbedeutend mit dem anwendungsbezogenen<br />

Ansatz nach Garvin (1984) (vgl. dazu die Ausführungen in Abschnitt 2.1.1). Jedoch<br />

wird die Kundenorientierung in dem anwendungsorientierten Ansatz nicht in einer so reinen<br />

Form propagiert, wie dies bei Feigenbaum geschieht.<br />

Die Qualitätsanforderungen bzw. qualitätsrelevanten Maßnahmen müssen in jeder Phase der<br />

Erstellung von Produkten und Dienstleistungen <strong>zum</strong> Tragen kommen. Vorbeugenden Maßnahmen,<br />

insbesondere in den der Produktion vorgelagerten Bereichen, kommt dabei eine besondere<br />

Bedeutung zu. Juran (1989) löst den Problemlösungsprozess in einer „Qualitätstrilogie“ auf,<br />

die sich in die Phasen Qualitätsplanung, -steuerung und -verbesserung gliedert. In jeder Phase<br />

werden die Schritte von der Zielsetzung über die Bereitstellung von Ressourcen bis zur Umsetzung<br />

von Maßnahmen durchlaufen und durch die „begleitende Hand“ der Unternehmensführung<br />

(Juran und Godfery 1999) überwacht. Dieser Prozess ist jedoch weitgehend fremdgesteuert,<br />

d. h. durch eine von außen (durch den Kunden) bzw. durch das Management vorgegebene<br />

Themenstellung gekennzeichnet.

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