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Empirische Untersuchung zum Einfluss des wahrgenommenen ...

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Kapitel 2 Modellbildung <strong>zum</strong> betrieblichen Qualitätsbewusstsein 33<br />

beispielsweise eine Tätigkeit entsprechend den Vorgaben gerecht zu erfüllen. Weiterhin wird in<br />

Müller (1995, S. 371) ausgeführt, dass „Handlungswissen“, soziale Fertigkeiten und kommunikative<br />

Kompetenzen von einem Beschäftigten verlangt werden. Ein Vergleich mit den Ausführungen<br />

von Bader und Müller (2002) (vgl. Abschnitt 2.2.2 sowie 2.4.3) führt zu dem Ergebnis,<br />

dass Handlungs- und Wissenskompetenz bei Müller zusammengefasst eine Teilmenge von<br />

Handlungskompetenz ist, wie sie dieser <strong>Untersuchung</strong> zu Grunde gelegt wird. Der Aspekt der<br />

Ergebnis-Folge-Bewertung wird in den Ausführungen nur beiläufig berücksichtigt (vgl. Müller<br />

1994, S. 6); in dem Befragungsinstrument finden sich hierzu beispielsweise keine Hinweise.<br />

Somit wird dieser Punkt zwar in weiten Teilen erfüllt, jedoch nicht in Gänze.<br />

Die vorgestellten Qualitätsansätze von Deming, Feigenbaum und Juran berücksichtigen Qualitätsbewusstsein<br />

nur indirekt. Es handelt sich vielmehr um Programme oder Pläne zur Qualitätssteigerung,<br />

die nicht auf Modellannahmen beruhen und stark technische oder statistische<br />

Forderungen in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Hinsichtlich der Bedeutung der Handlungskomponente<br />

finden sich bei Deming und Juran erste Ansätze, die jedoch nicht im Sinne der<br />

Steigerung <strong>des</strong> Qualitätsbewusstseins interpretiert werden können. Deming ist sich der Wichtigkeit<br />

<strong>des</strong> Verhaltens der Beschäftigten in Bezug auf Zusammenarbeit, Kommunikation, freie<br />

Meinungsäußerung und offenes Klima bewusst, konkretisiert dies in seinen Ausführungen jedoch<br />

nicht. Vielmehr geht er davon aus, dass den Vorgesetzten und Managern die tragende Rolle<br />

zukommt und Veränderungen nur hier ablaufen können. Juran bezieht bei seinem Konzept, wie<br />

Deming, ebenfalls primär die Führungskräfte ein; den Beschäftigten wird wenig Raum für eigene<br />

Initiativen und die Beeinflussung ihrer Situation gegeben, weshalb die Forderungen nach sequentieller<br />

Vollständigkeit und sozialer Repräsentation von Qualität nicht erfüllt werden. Trotz<br />

der Forderung nach Partizipation der Beschäftigten spielen Team-Konzepte bei Feigenbaum eine<br />

untergeordnete Rolle, womit erneut deutlich wird, welche Defizite in der frühen Phase der<br />

Entwicklung von Qualitäts-Konzepten bestanden (vgl. auch Zink 1989, S. 84).<br />

Die Ansätze von Crosby und Ishikawa unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich von den<br />

übrigen ingenieurwissenschaftlichen Überlegungen. So liegt bei Ishikawa ein Modell <strong>des</strong> Company<br />

Wide Quality Control zu Grunde, das zwar noch keinen direkten Zusammenhang <strong>zum</strong><br />

Qualitätsbewusstsein herstellt, jedoch als erster Versuch in diese Richtung interpretiert werden<br />

kann, auch wenn die Abbildung von Wirkzusammenhängen nicht erfolgt. Ishikawa stellt die Bedeutung<br />

der sozialen Repräsentation von Qualität stärker heraus, als dies bei Crosby der Fall ist.<br />

Beide weisen jedoch darauf hin, dass eine alleinige Konzentration auf technische Maßnahmen<br />

zu keiner grundlegenden Verbesserung der Problemlage führt sondern nur die aktive Einbeziehung<br />

der Beschäftigten in Verbindung mit einer Veränderung der Einstellung <strong>zum</strong> Thema<br />

Qualität dazu beitragen kann. In diesem Zusammenhang werden die Dimensionen <strong>des</strong> Dreikomponentenmodells<br />

(vgl. Abschnitt 2.1.2.1) nur sehr unspezifisch angesprochen, eine wei-

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