Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

einmal fragen. Mit dieser Frage, was das Vorkommen der Medien über
den Menschen, der sie produziert und sie gebraucht, sagt, beginnt die
eigentliche Medienbildung im Unterschied zur Medienerziehung. So
weit das abschließende Wort zum ersten Teil.
Ich gehe jetzt mit einem Sprung zu Baudrillard über. Im folgen-
den halte ich mich an wesentliche Gedanken aus "Der symbolische
Tausch und der Tod." Ich setze voraus, daß viele von Ihnen vielleicht
den Namen gehört haben, einige von Ihnen das Buch in den Händen,
wenige von Ihnen es gelesen und der eine oder andere es mit Gewinn
verarbeitet hat. Ich versuche zunächst einmal - übrigens keineswegs in
didaktischer Oberlehrermanier -, mit Ihnen in den Gedankengang hin-
einzukommen, d.h. in die Gedanken, um die es im "Symbolischen
Tausch und der Tod" geht. Man kann sagen, daß das Buch selbst ein
Verstehenwollen ist unserer Zeitsituation als "Zeitalter der Simula-
tion". Was soll dieses Zeitalter bedeuten? Was meint Baudrillard mit
dem "Zeitalter der Simulation"? Will man diesen Titel nicht einfach
'reißerisch 5 benutzen oder sich 'reißerisch' gegen ihn wenden, wird
man da sich einige Gedanken zumuten müssen, die gar nicht so ganz
einfach, wie man sagt, zu rezipieren und sicherlich noch weniger ein-
fach zu Verdauen* sind. Vor diesem Hintergrund nenne einige Thesen
von Baudrillard:
Die erste These: Es gibt bei Baudrillard in "Der symbolische
Tausch und der Tod" seit Renaissance und Barock und bis zum gegen-
wärtigen Zeitalter der Information und der Kybernetik eine diskonti-
nuierliche, tiefengeschichtliche Bewegung, eine Bewegung, die sich
an den jeweils veränderten Rollen der Zeichen, der Bilder, der Medien
ablesen und als deren Bedeutungswandel rekonstruieren läßt. Mit an-
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