Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

menschlichen Gehirn entsprungen, bezeugten also immer noch die er-
finderische Souveränität des menschlichen Bewußtseins. Die erste
Feststellung, nämlich daß diese Informationsmaschinen dem Bewußt-
sein oder dem Gehirn entspringen, ist sicher richtig. Die Kybernetik
und ihre Codes sind menschlichen Ursprungs, kein Zweifel. Die zwei-
te Feststellung, daß damit die Souveränität des Bewußtseins nach wie
vor sich unter Beweis stellen könnte, diese Behauptung ist zumindest
fragwürdig. Gerade im Anschluß an Baudrillards Analysen muß man
sich nachdrücklich fragen: Schlägt die Auslagerung des Bewußtseins
in hocheffiziente 'Bewußtseinsmaschinen 5 , wie im übrigen auch die
Auslagerung des Sehens in ebenso effiziente Seh- und Bildmaschinen
mit Montagemöglichkeiten, die jede einzelne Seh- und Imaginations-
kraft übersteigt, schlägt also die Verlängerung von Bewußtseinslei-
stungen in Maschinen nicht ganz anders auf den Menschen und seine
sog. natürliche Welt zurück als etwa die Auslagerung der Arbeitskraft
in den Robotern? Nimmt man das Bewußtsein, es im technischen Mo-
dell denkend, einmal als Steuerungszentrale, dann bedeutet dessen Ob-
jektivierung in Maschinen, die, zumal im Verbund, jedes einzelne Be-
wußtsein in seinen rechnerischen, Informationen speichernden und
kombinierenden Leistungen schon übertreffen, weil sie schneller sind
und nicht vergessen können, dann bedeutet die Entlastung des Be-
wußtseins durch die Maschinen die technische Entwicklung dessen,
was man einmal das 'allgemeine Bewußtsein' nannte. Das wäre eine
Technifizierung des allgemeinen Bewußtseins, das nichts mehr mit
Hegels objektivem Bewußtsein gemein hat. Dieses neue Techno-Be-
wußtsein setzt sich gleichsam als Steuerungsbewußtsein an die Stelle
des bei Hegel noch durch Sittlichkeit verpflichteten Staates - mehr
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