Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

5. Vorlesung 11.5. 1993
Wir wollen versuchen, im Problem "Bild und Bildung im Zei-
chen der Simulation" weiterzukommen. Wir werden dabei langsam
immer mehr in die Tiefe gehen. Ich versuche, die Situation so unter
Kontrolle zu halten, daß wir dabei nicht langsam und stumm ertrinken
im Problem, das wir uns zugemutet haben. Ich möchte versuchen,
mich langsam an ein Problem heranzutasten, das mir in der Debatte
um Simulation heute zu verschwinden droht. Es geht um das Verhält-
nis von Simulation und Wahrheit, und dieses Sich-Herantasren bedeu-
tet wieder eine Stufe der Vertiefung in das Bildphänomen.
Beginnen wir zunächst mit dem Vertrauten, dann werde ich ver-
suchen, den Übergang zu bekommen zu Simulation, Bild, Wahrheit
und Welt. Wir werden sehen, daß zu jedem Bildverständnis ein be-
stimmtes Seins-, Wahrheits- und Weltverständnis gehört und daß man
eine ganz bestimmte Typik des Ablaufs feststellen kann, wenn denn
die These stimmen sollte, daß unser Zeitalter dasjenige der Simulation
sei, d.h. der Situation, in der die Simulation, der Schein also zum Sein
wird oder pervertiert, je nach Einschätzung.
Aus den bisherigen Bemühungen um eine phänomenologisch
orientierende und eine phänomenologisch orientierte Bildanalyse mit
dem Ziel eines eigenen Zugangs zu dem Phänomen der Simulation,
und zwar eines eigenen Zugangs, bevor wir Meinungen und sehr be-
gründete Meinungen, eigentlich schon Philosophien und Theorien da-
zu hören - aus den bisherigen Bemühungen läßt sich festhalten:
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