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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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7, Vorlesung 18.5. 1993<br />

Die Frage, auf die unsere Überlegungen zum Theme <strong>Bild</strong> - Si-<br />

mulation - <strong>Bild</strong>ung hinführten <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> wir uns in <strong>der</strong> letzten Sit-<br />

zung beschäftigten, ist die nach dem Verhältnis von <strong>Bild</strong> <strong>und</strong> Wahr-<br />

heit. Dieses Verhältnis spannt sich heute in einer Weise, wie es das<br />

noch nie getan hat. Die Frage nach <strong>der</strong> Wahrheit <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>er ist schon<br />

längst keine akademische mehr, genauso wenig wie die Frage nach<br />

dem Medium längst keine akademische ist, weil die sog. Medienexplo-<br />

sion den Dienst <strong>der</strong> Medien zumindest in <strong>der</strong> Tendenz fragwürdig wer-<br />

den läßt, so daß wir offenbar in den Medien untertauchen <strong>und</strong> so etwas<br />

wie eine zweite Naivität erfahren, von <strong>der</strong>en Problematik je<strong>der</strong> über-<br />

zeugt ist, die aber nicht je<strong>der</strong> definieren kann. Wir versuchen dieser<br />

Problematik auf die Spur zu kommen, bevor wir uns gewissermaßen<br />

mit Theorien bedienen lassen, die an<strong>der</strong>e dazu erdacht haben.<br />

Meine einleitende Feststellung ist folgende: Das Phänomen des<br />

Mediums verlor mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Höchst-<br />

geschwindigkeitsrepräsentationen, mit den audio-visuellen Vernetzun-<br />

gen, mit den Möglichkeiten erdumspannen<strong>der</strong> <strong>und</strong> sogar kosmischer<br />

Darstellung - etwas bildhaft gesprochen - seine Unschuld. Es wurde<br />

zum Problem. Überdenkt man McLuhans Satz vom Botschaftscharak-<br />

ter des Mediums <strong>und</strong> zieht man die Linie aus, die von den dienstbaren<br />

unscheinbaren Medien, zu denen sicher die alphabetische Schrift ge-<br />

hört, vielleicht sogar noch das Radio, dann kann man sagen: Heute<br />

scheinen die Medien in <strong>der</strong> Tat nicht mehr bloß Ergänzung, Erweite-<br />

rung <strong>und</strong> Differenzierung menschlicher Wahrnehmung mit den Mit-<br />

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