Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

Ich bezweifle, ob der Hund, der den Knochen sieh,, s,en,. daß er den
Knochen sieh,. Eine bestimmte menschliche Sehkultur und eine be-
stimmte Kulturikonographie is, überhaupt nur möglich, weil menschli-
ches Sehen nicht nur ein vorprogrammiertes, allem durch Reize aus»e-
los.es, visuelles Reagieren, menschliches Sehen nicht nur ein Anstar-
ren emer Sache ist, sondern weil menschliches Sehen gewissermaßen
e.n visuelles Weltbilden darstellt, was bedeutet: Der Mensch sieht
n,cht nur etwas, sondern er sieh, etwas als etwas. In diesem 'als' steck-
eme ungeheure Beobachtungs- und Denkschwierigkeit.
Dieser Grundsatz gehört in den Bereich der Äslhesiologie der
Smne, wenn wir ihn philosophisch verorten wollen. Daß der Mensch
etwas als etwas sieh,, zeig, sich an in sprachlichen Wendungen wie-
s.ch etwas ansehen bzw. etwas betrachten. Ansehen, betrachten an-
schauen oder anblicken, erblicken, hinblicken sind Audrücklichkei,s-
mod, auf Bilder abges.eHten Sehens. Insgesamt: Menschliches Sehen
« offenbar ein Hinsehen, ein Erbücken, und nur, weil der Mensch die
Spon,a„ei,ä, des unmi.telbaren Sehens im Hin-sehen und Er-blicke„
s,e,gern kann, vermag er sein Sehen in Bildern zu objektivieren Nur
we,l dieses Sehen in sich gebrochen is,, bevor es den Berfff finde,
g.b, es so etwas wie Bilder, wie z.B. die aus der Steinzeit Die primäre
Zuwendung zur Wel, läuft über die Konstitution von Bilden, aller-
dmgs von Bildern anderen Typs als die Bilder, die ein nichtmenschli-
ches Lebewesen hat. Der Begriff is, immer später. Wenn Sie Kinder
beobachten, wie sie anfangen, sich in der We„ zu orientieren, können
S,e genau das fes.stellen. Kinder bauen gewissermaßen Bilder auf,
Wredererkennungsbilder, sie wissen, bevor sie nur ein.. „•
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