Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

gen: Bevor ich akzeptiere, was irgend jemand negativ oder positiv
über die Verbildlichung der Welt sagt, muß ich mir selbst Gedanken
darüber machen, was ein Bild ist, was im Bild steckt, was Bilder sind.
Erst dann kann ich prüfen, ob die Theorien stimmen, oder ob die Theo-
rien zumindest eine gewisse Evidenz haben oder nicht, oder ob sie nur
eine bestimmte Form von Bildern von Bildern sind.
Ich beginne mit einem erweiternden Rückblick auf die Beobach-
tugnen und ersten Denkschritte, die wir hier getan haben. Sie werden
nach der Einleitung nun verstehen, was das bedeutet. Ich darf erinnen
- Erinnern ist Wieder-holen und nicht einfach Repetieren (im Examen
sollte man sich an etwas erinnern und nicht einfach repetieren - das
kann jeder Tonträger besser):
Wir begannen mit einigen Hinweisen auf das Unbehagen am
Wuchern der Bilder und der Bildzeichen. Einige Zeitbeobachter, die
zugleich Zeitgenossen sind, allerdings häufig der älteren Generation
zugehörig - Baudrillard, Lyotard -, haben den Eindruck, daß wir an ei-
ner Kulturbruchstelle stehen, die durch die Erfindung und Expansion
neuer Medien, vor allem neuer Bild- und Informationsmedien hervor-
gerufen wird und in ihrer Auswirkung auf die Wahrnehmung und das
Bewußtsein nur vergleichbar sei mit der Revolution der Denkart durch
die Erfindung des Buchdrucks vor etwa 500 Jahren. Wie man diesen
Kulturbruch oder -Umbruch einzuschätzen und zu bewerten habe,
darüber gehen die Meinungen auseinander. Autoren wie Baudrillard
sind der Auffassung, die neuen elektronischen Bild- und Informations-
medien stellten nicht nur eine Ergänzung und Differenzierung der
klassischen Medienmaschinen, Rechengeräte und Nachrichtenüber-
mittler dar, sondern bedeuteten so etwas wie einen qualitativen
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