Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

sehung, in der der Gott vorgesehen hat, was in der Geschichte passiert
- und zwar mit unserem Risiko, aber nicht ganz auf unser Risiko, so
müßte man sagen. Ich sagte, die Geschichte läßt sich an dieser Bruch-
stelle Mittelalter - Renaissance nicht mehr überzeitlich disziplinieren,
sie verselbständigt sich? sie ist nicht mehr gezügelte Endlichkeit, im
Spiegel des Unendlichen, sondern sie wird selbst zu einem ins Kosmi-
sche ausgreifenden Wirk- und Entfaltungsraum. Auf eine noch knap-
pere, aber vielleicht in ihrer Knappheit noch deutlichere Formel ge-
bracht, kann man sagen: An dieser Bruchstelle des Übergangs zur
Neuzeit wird die Zeit selbst zeitlos. - Das ist eine paradoxe Formulie-
rung, und es lohnt sich, darüber nachzudenken. - Die Zeit selbst wird
zeitlos, die Endlichkeit selbst wird unendlich. Anders formuliert: Das
Universum enthält nicht mehr Geschichte, sondern es ist selbst Ge-
schichte, ist selbst nicht mehr - denken Sie an die Kosmologen - dem
Auf- und Untergang entzogen. Man kann das auch anders sagen und
darstellen: War die Geschichte in den Ordo- und Allkonzepten gewis-
sermaßen noch im geschlossenen Kosmos disponiert, so breitet sie
sich jetzt gewissermaßen in der umgekehrten Aktivität aus und sprengt
die Fesseln, die um sie gelegt waren. Das bezeichne ich als Universali-
sierung der Geschichte.
I Geschichte im geschlossenen Kosmos der Ordo- und
Allkonzepte:
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