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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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verselbständigte! Code können daher realiter nur Grenz-Vorstellungen<br />

o<strong>der</strong> Grenz-<strong>Bild</strong>er sein, in denen nicht etwa die Differenz von Denken<br />

<strong>und</strong> Gedachtem, von Wirklichkeit <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>, von Mensch <strong>und</strong> Welt,<br />

schließlich auch von Sein <strong>und</strong> Schein tatsächlich zusammenbricht,<br />

son<strong>der</strong>n von denen her die Frage nach diesen Differenzen entschieden<br />

neu sich stellt. Wenn es in <strong>der</strong> Tat sich so verhalten sollte, daß das Me-<br />

dium zur Botschaft wird, das <strong>Bild</strong> zur Sache selbst, <strong>der</strong> Code zur allge-<br />

meinen Steuerungs<strong>im</strong>perative, wenn diese Bewegungen als Trends<br />

vielfach belegbar sind (<strong>und</strong> daran besteht kein Zweifel), dann treiben<br />

diese Totalisierungsbewegungen aus sich Analysen wie diejenige von<br />

Nietzsche, von Baudrillard o<strong>der</strong> unsere eigene hervor, <strong>der</strong>en skepti-<br />

sche <strong>und</strong> kritische Bedeutung aber nicht in ihnen selbst liegt, nicht in<br />

ihrer bloßen Bestandsaufnahme. Vielmehr liegt die Bedeutung in <strong>der</strong><br />

Rück- <strong>und</strong> Vorerinnerung an den Menschen, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong><br />

Selbstverschüttung sich selbst reklamiert, zwar nicht in einer ewigen<br />

Form, son<strong>der</strong>n als konkrete Existenz, die sich selbst vorhaben muß,<br />

um sein zu können. Für diese konkrete Existenz, die 'leibt <strong>und</strong> lebt', ist<br />

es nicht belanglos, ob an einer Zeitenwende die <strong>Bild</strong>er, die Kategorien,<br />

die Weltvorstellungen ins Wanken geraten, selbstverständlich nicht,<br />

aber die konkrete Existenz setzt sich als unmittelbarer Lebensvollzug<br />

stets wie<strong>der</strong> gegen das Modell durch, in dem sie Welt <strong>und</strong> sich selbst<br />

generalisierend einfängt. Mit einem Wort: Konkrete Existenz kann sich<br />

nicht s<strong>im</strong>ulieren. Sie bleibt als unauflösbarer Lebenskera <strong>und</strong> in dieser<br />

Weise als Ursprung aller Modellierungen, Verbildlichungen, aller am-<br />

bivalenten S<strong>im</strong>ulationen erhalten <strong>und</strong> insofern von diesen unerreicht.<br />

Es mag st<strong>im</strong>men, daß "nacheinan<strong>der</strong> Gott, <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> Fortschritt<br />

<strong>und</strong> die Geschichte ... zugunsten des Codes gestorben sind" (Der sym-<br />

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