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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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mustern <strong>und</strong> Wahrnehmungsgeschwindigkeiten atemlos machen. Die-<br />

se Atemlosigkeit <strong>im</strong> <strong>Zeichen</strong>- <strong>Bild</strong>- <strong>und</strong> Signalstreß ist aber nur die<br />

subjektive Seite, die subjektive Folge <strong>der</strong> Medienexplosion. Objektiv<br />

meldet sich durch diese Explosion noch etwas ganz an<strong>der</strong>es an, näm-<br />

lich - <strong>und</strong> daraufrichtete sich unser Interesse beson<strong>der</strong>s - eine Virtuali-<br />

sierung <strong>der</strong> Welt in einer unüberschaubaren Produktion von Fiktionali-<br />

täten, die es <strong>im</strong>mer schwieriger, wenn nicht unmöglich werden lassen,<br />

zwischen Realität <strong>und</strong> Fiktion, zwischen Wirklichkeit <strong>und</strong> Möglichkeit<br />

zu unterscheiden. (Man kann z.B. eine Mond- o<strong>der</strong> Marslandung in ei-<br />

nem Filmstudio darstellen, ohne daß <strong>der</strong> Betrachter des Films die<br />

Chance hat festzustellen, ob es 'real' o<strong>der</strong> nicht ist.) Die Fragen: "Was<br />

ist Fiktion? Was ist Realität? Was ist Wirklichkeit? Was ist Möglich-<br />

keit? O<strong>der</strong> auch: Was ist <strong>Zeichen</strong>? Was ist Bezeichnetes?" - Fragen,<br />

die <strong>im</strong> Spiegel <strong>der</strong> Alltagspragmatik häufig noch leicht zu beantworten<br />

sind, beginnen zumindest <strong>im</strong> Nachdenken unsicher zu werden. Sie<br />

werden aber nicht nur unsicher in dem Sinne, daß es unter massenme-<br />

dialen Bedingungen <strong>im</strong>mer leichter wird, zu täuschen <strong>und</strong> vorzugau-<br />

keln <strong>und</strong> infolgedessen <strong>im</strong>mer schwieriger, hinter die Täuschungen<br />

<strong>und</strong> Gaukeleien zu gelangen. Vielmehr werden die genannten Fragen<br />

deshalb unsicher, weil ihre Entscheidbarkeit, d.h. ihr Sinn fragwürdig<br />

wird - o<strong>der</strong> wenigstens fragwürdig zu werden scheint. Sind das noch<br />

sinnvolle Fragen? Kurz, die Fragen, wie real die Realität sei o<strong>der</strong> wie<br />

wirklich die Wirklichkeit o<strong>der</strong> wie scheinhaft das <strong>Bild</strong> o<strong>der</strong> wie zei-<br />

chenhaft das <strong>Zeichen</strong> - diese Fragen drängen sich als Hinter- <strong>und</strong> Un-<br />

tergr<strong>und</strong>erschütterungen auf. Wenn diese Fragen das aber sind, dann<br />

sind sie nicht nur theoretischer <strong>und</strong> spekulativer Natur, son<strong>der</strong>n gr<strong>und</strong>-<br />

legen<strong>der</strong> (wenn nicht gr<strong>und</strong>stürzen<strong>der</strong>) Art.<br />

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